WIEDER ZURÜCK AUF DEM „KONTINENT“
2023-05-09
Ceuta – El Puerto de Santa Maria // Wetter: grandios // Temperatur: nachts 20°C, tagsüber bis 26°C
Der Wecker war auf 07:30 Uhr europäische Zeit eingestellt und animierte uns, etwas früher aufzustehen. 🥱
Die am Vor(nachmit)tag gewaschene Wäsche war auf Grund der feuchten Seeluft noch nicht trocken und wurde trotzdem angezogen. Die Pferdchen waren schnell und routiniert gepackt und um 08:30 Uhr ging es an die Fähre.

Hier bestätigte sich wieder der Vorteil, die Hin- und Rückfahrt (ohne fixen Termin) gebucht zu haben. Kein erneutes Anstehen, keine Fragen, kein Ausfüllen von Formalitäten. Einfach an die erste Kontrolle fahren, wo die freundliche Dame unkompliziert die Tickets ausstellte. CHAKKA! 💪
Wir schlürften in der Fahrzeug-Wartezone einen Kaffee, ein paar Minuten später parkten wir die Motorräder im Schiffsbauch der schnellen Katamaran-Fähre und setzen nach 3 Wochen Marokko wieder nach Europa über. 🤩 Der fantastische Blick auf den Felsen von Gibraltar erhöhte unsere Freude auf Europa Teil 3 😍




Unser Ziel war ein Campingplatz zwischen Cadiz und Jerez. Endlich wieder Campen! Das klingt für manche etwas absurd, aber das Campen hat uns in Marokko wirklich gefehlt!
Wir verpassten unseren Abzweig, der auf zweitklassigen Straßen durchs Hinterland geführt hätte und kamen dadurch schnell in Puerto de St. Maria an.
Und da war sie wieder, unsere Routine: Ankommen, Stellplatz suchen, Zelt aufbauen, Bierchen trinken! 🤩🤩🤩

Durch einen Hinweis in den Google-Bewertungen des Zeltplatzes haben wir die Idee aufgegriffen, für den Ausflug nach Cadiz eine Bootslinie zu nehmen und haben am Nachmittag ganz entspannt Cadiz erobert!

Welch Unterschied zu Marokko! Keine in Tüchern eingehüllten Frauen mehr. Nein, hier wird gezeigt, was man hat! Ob jung oder alt, alle waren aufgebrezelt und es war eine Freude, dies direkt mitzuerleben. ☝️😎



Cadiz zeigte sich als wirkliche Perle mit allem, was ein Städtchen so braucht: Ein imposanten Rathaus, eine Kathedrale mit ehemals güldener Domkuppel, große, leider geschlossene Markthallen, einige nette Türme in der Innenstadt und zwischen den Straßenzügen viele entzückende, zum Verweilen einladende Plätze mit Cafés und Restaurants. Das Ganze untermalt mit einem Flair mondäner Lässigkeit… Tolles Städtchen!
2023-05-10 bis 12
El Puerto de Santa Maria – Jerez – Sevilla // Wetter: weiß-blau // Temperatur: nachts 18°C, tagsüber bis 33°C
Tagesausflug nach Jerez
Auf nach Jerez! Nachdem Cadiz gestern als genußvoller „Beifang“ zu werten war, wollen wir uns Jerez ansehen. Ohne Eile frühstücken wir gemütlich vor unserem Zelt in unseren bequemen Helinoxstühlen, die sich schon mehr als bewehrt haben. Dann fahren wir mit einem Motorrad nach Jerez.
Der Alcazar von Jerez hat uns unter anderem gezeigt, wie eine alte Ölmühle und Ölpresse aussah und funktionierte, wie damals die Herrscher dort lebten und lustwandelten und wie die Festung verteidigt wurde. Insgesamt eine schöne und gut erhaltende Anlage.






Die Kathedrale haben wir nur von außen besichtigt, dafür wollten wir mehr über den Sherry wissen.


Der Name Sherry wurde ursprünglich von Jerez abgeleitet. Diese Stadt ist quasi Ursprungsort des interessanten Weins, der in einem speziellen Reifeprozess den besonderen Geschmack bekommt.

Um meine Fahrtüchtigkeit nach dem Probierschoppen wieder herzustellen, wandelten wir noch den Nachmittag durch die netten Gassen der Stadt und aßen ein paar Tapas. Danach ging es zurück an den Campingplatz.
Sevilla – Hauptstadt Andalusiens
Nächster Tag – nächstes Glück 🤗
Nach gut zwei Stunden Fahrt kamen wir in Sevilla , bzw. in einem Vorort an, wo wir unsere Unterkunft bezogen, die praktischerweise unweit der U-Bahn-Station lag. Eine kleine Pause später zogen wir ein Ticket und fuhren 6 Stationen nach Sevilla ins Zentrum.

Die Kathedrale war unser erstes Ziel. Imposant und riesig groß, aber der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.









Interessanter für mich war der angegliederte Turm Giralda, das ehemalige Minarett der Hauptmoschee, und heute Glockenturm, von dem man eine herrliche Weitsicht über Sevilla bekam, auch wenn eine Seite eingerüstet war.




Das Thermometer lag wieder bei 33 Grad und wir suchten uns zwischendurch immer mal wieder eine Tapasbar zum Entspannen. In der größten Altstadt Spaniens natürlich ein willkommene Abwechslung. Vielleicht sogar Pflicht! 😉
Auf dem Heimweg pausierten wir noch am Guadalquivir, dem breiten Fluss, der von den Einheimischen als Naherholungsgebiet genutzt wird: Es wird geangelt, gerudert, mit dem SUP gefahren, ein paar Touristen-Barkassen schippern vorbei und alles wirkt sehr entspannt.

Auf der Rückfahrt stiegen wir eine Station früher aus (ein Tipp von unserem Vermieter) und fanden uns im abendlich Getümmel wieder. Unzählige Tapas-Bars. Jede Menge Leute. Ja, es war so, wie an einem heißen Sommertag in einem großen Biergarten in München. Man konnte sich, wenn man wollte, etwas zu Essen holen und bei einem im Straßenverkauf erworbenen Bier oder Wein an einen Tisch setzen und den Abend genießen. Wunderbar.

Morgen werden wir das wiederholen, wenn wir erneut nach Sevilla aufbrechen.
Und schon sind wir wieder da! 😍
Radio Koofi und Riesi senden wieder. Viele Eindrücke in Sevilla: Gestern die Kathedrale, heute moderne Platzgestaltung auf den Fundamenten eines alten Marktes. Setes de Sevilla nennen die Einheimischen ihre Pilzkonstruktion eines deutschen Architekten, die mächtig einen großen Platz einfasst.


Etwas später, am spanischen Platz, dürfen wir einer Flamenco-Gruppe hinterherstaunen. Was für eine Eleganz und was für ein Temperament man hier versprüht! Lebenslust pur! WOW. Leider übersteigt es meine Fähigkeiten, hier ein kurzes Video der Vorführung hochzuladen. In der App von Arlett ist auf jeden Fall etwas hinterlegt!


Man kann gar nicht alles beschreiben, was man sieht und erlebt. Aber mit unseren Fotos, die wir reichlich aufnehmen, wird hoffentlich am Schluss ein ordentlicher Schuh draus…
2023-05-13 bis 14
Sevilla – Lagos – Odivelas-See // Wetter: wolkenlos // Temperatur: nachts 15°C, tagsüber bis 28°C
Endlich wieder Motorradfahren
So. Unser Kulturkonto platzt bald aus allen Nähten. So viele Kirchen, Klöster, Plätze und Sehenswürdigkeiten passen in unsere Köpfe ja gar nicht hinein! 😯
Da wird es höchste Zeit, wieder aufs Pferdchen zu steigen und dem Sonnenuntergang entgegen zu reiten!
Die Tagesetappe nach Lagos ist schon etwas für Erwachsene. 420 Kilometer werden am Tagesende auf unserem Tacho stehen. Kurz nach 8 Uhr brechen wir auf. Schnelles, überteuertes Frühstück in einer „Ab-vom-Schuß-Kneipe“ lehrt uns, auch in Spanien vorher nach dem Preis zu fragen. 😬 Das haben die unfreundlichen Gastgeber wahrscheinlich von den Marokkanern abgeschaut…
Macht nichts. Die folgenden Kilometer durch das Naturschutzgebiet von Los Laureles im Nordwesten Sevillas entschädigen für die fade Frühstücksnummer. Kurve an Kurve durch karge, aber wunderschöne Landschaften.

Einen 40er Schnitt gibt die Tacho-Uhr an. Etwas wenig, wenn man eine so lange Tagesetappe vor sich hat. Doch, als ob wir erhört wurden, entschärften sich die Strecken und aus 40 km/h wurde ein Schnitt von 65 km/h bei trotzdem vielschichtigen Landschaftsausblicken und perfekten Straßenverhältnissen. 💪
PORTUGAL
Bald überqueren wir im Hinterland die Grenze von Spanien nach Portugal! Land Nr. 7 wird betreten und wir fühlen uns gleich wohl.

Ein kurzer Stop in Lagos verbreitet Urlaubsflair. Leider entsprach der stadtinterne Campingplatz gar nicht unseren Vorstellungen, also steuerten wir einen 10 km entfernten Öko-Camping-Platz. Der war zu 90% von Surfern 🤙 okupiert. Wir haben uns eine stille Ecke am Berg ausgesucht, haben einen schmackhaften Gemüse-Reis zubereitet und sind recht bald ins Bett gegangen.




Letzte Bratwurst vor Amerika
Am nächsten Morgen kamen wir etwas schwer in die Gänge, so dass wir erst gegen 11 Uhr aufsattelten. War aber gar nicht schlimm, da unser Ziel, der Bratwurst-Stand am Capo Vicente, ja eh erst um 10:30 Uhr seine Würstel auf den Grill schmeißt.
Die Wurst war gut, das Drumherum nicht so besonders. Es war Sonntag und wir waren nicht alleine. Zahlreiche Busse und Touristen haben sich das Cap, welches fast das westlichste Europas ist, mit uns geteilt. Trotzdem hat sich der Abstecher gelohnt und wir sind noch für ein paar Kilometer einer unbefestigten Piste gefolgt.



Ohne größere Highlights wurden wir auf der Suche nach einem Schlafplatz am Odivelas See, südlich von Evora, fündig. Weit abgelegen und einsam an einem Stausee gelegen, war dieser Campingplatz genau das Richtige für uns. Jetzt schauen wir mal, ob wir hier vielleicht noch einen Tag dranhängen und morgen das erste Mal unsere Angeln auspacken werden. 🤗🤩 Gute Nacht!


2023-05-15 bis 17
Odivelas-See – Oleiros – Guarda // Wetter: Sonne und etwas diesig // Temperatur: nachts 6°C, tagsüber bis 30°C
Ungestillte Jagdgelüste
Eine kleine Pause in der Berichterstattung durch fehlendes W-Lan bzw. ungestörte Tiefenentspannung muss auch mal sein. 😅
Der angedachte Angeltag wurde durch Gewissensbisse ad acta gelegt. Angeln ohne Lizenz scheint in Portugal ähnlich streng geahndet zu werden wie in Deutschland. Auf Grund dessen, dass wir keine Möglichkeiten hatten, uns eine Angellizenz zu besorgen (noch größere Bürokratie als in Deutschland? 😬), ließen wir morgends und abends pfundschwere Fische über die Wasseroberfläche springen und versuchten, uns nicht vorzustellen, was der eine oder andere Fisch auf dem Grill für eine Abwechslung in den Speiseplan gebracht hätte…
Nun gut, wir haben den Tag auch ohne Angeln genossen, schwammen zwischen den dicken Brocken im Stausee umher, hingen in unserer Hängematte ab und fischten uns dafür im Restaurant des Campingplatzes am frühen Abend unerwartet gutes Essen.


Etwas Kultur in Evora
Das Zelt, die Hängematte und das Anglerlatein wurden schnell eingepackt und es ging zum Frühstücken nach Evora, wieder eine Kulturhochstätte mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Diesmal hatten wir um unsere Gepäckrollen einen Pacsafe (abschließbares Gittergewebe) gelegt, damit wir uns bei kürzeren Ausflügen keine Sorgen um unser zurückgelassenes Gepäck machen müssen.
Den Tankrucksack am Riemen über die Schulter geworfen, ging es auf Stadtbesichtigung. Naja, es geht schon bequemer, als in Mopedklamotte und gut 5 Kilo schwerem Tankrucksack bei 25 Grad die steilen Wegchen im Ort zu erklimmen. Der Besuch der Kathedrale beschränkte sich auf einen Blick dort hinein und die naheliegenden Sehenswürdigkeiten wurden digital abgelichtet.


Vielmehr war uns nach einer großen Tasse Kaffee mit kleinem süßen oder salzigen Beiwerk. Wir wurden fündig! Aber Hallo! Die Auslage mit den süßen, und wohl von Oma gefertigten Leckereien, traf ins Schwarze. Traumhaftes Blätterteiggebäck mit Füllung und Geschmacksgarantie. Ich musste umgehend nachordern! 🙈
Die Teilchen waren so gut, dass ich den Foto leider nicht schnell genug zum Ablichten aus der Tasche bekam…
Die weitere Route lief über lange gerade Landstraßen, die sich nach einiger Zeit in den nahenden Bergen auffädelten und zum Kurvenspaß entwickelten. Eine Fast-Wasserdurchfahrt wurde natürlich festgehalten!




320 Tageskilometer später enterten wir gegenb 18:00 Uhr einen netten Campingplatz in Oleiros, dessen Rezeption, so wie die Sanitärpflege allerdings nur auf Teilzeitbasis betreut wurde.


Motorradparadies Sierra Estrella
Gezahlt haben wir dann am nächsten Tag. 13 Euro 60 war ein faires Angebot für ein weiches Bett auf Kiefernnadeln und unhygienische Sanitärausstattung. Auch die Nachttemperaturen von ca. 6 Grad verwöhnten uns nicht…
Danach kleines Frühstück im Ort und auf ins Kurvengetümmel. Wie soll man es beschreiben? Kanada in Portugalien? Sardische Kurvenräuberei ohne Verkehr? Die Gegend der Sierra Estrella, die wir von Süden nach Norden durchquerten, war atemberaubend. Sowohl landschaftlich, als auch motorrad-genuß-technisch.





Natürlich musste der Torre de Estrella angefahren werden: Der höchste auf Asphalt anzufahrende Punkt Portugals mit einmaligen Felsformationen und Ausblicken.








Endstation bildete das Städtchen Guarda, wo wir die Eltern von Arlett, die wiederum auf einer Portugal-Rundreise waren, trafen. Ein sehr netter gemeinsamer Abend in einer Tapasbar machte die eiskalte Nacht im Camping Municipal erträglich. Das Thermometer kratzte in den Morgenstunden an den 4 Grad. Erschwerend kam hinzu, dass der Platz im Schatten lag und wir nicht so recht warm wurden.

2023-05-18
Guarda – Lamego // Wetter: diesig // Temperatur: nachts 4°C, tagsüber bis 19°C
Auf ins Gebiet des Portweins
Eine zusätzliche Schicht Kleidung wurde angelegt. Eigentlich dachte ich, dass wir solche Temperaturen erst wieder viel später bekommen würden. Aber auf knapp tausend Meter und bei kalten Nordwind fühlt es sich einfach anders an. 🥶
Wollen wir aber gar nicht jammern. Wettertechnisch schweben wir seit Abfahrt auf Wolke 7!!! Unser Frühstück musste folglich in der Sonne stattfinden. Nach einer guten halben Stunde fanden wir ein nettes Kaffee an einem kleinen Dorfplatz. Uns wurde ein Tisch in die Sonne gestellt und wir begannen, langsam wieder warm zu werden.


Ein etwas öder und langer Schlag nach Norden brachte uns zum Einstieg ins Douro-Tal. Schlagartig wechselte die Oliven-Landschaft in die Weinregion über. Hier also wird der weltbekannte Portwein angebaut und hergestellt. Schlummelige Straßen und tolle Ausblicke ließen uns unser Tempo reduzieren und die Landschaft aufnehmen.


Unten am Fluß angekommen, beobachteten wir noch, wie die Flussschifffahrt (man beachte die 3s und 3f!😅) sich durch eine Schleuse quälte und steuerten dann wieder einen sehr schönen Campingplatz an.


Wie ihr euch vorstellen könnt, bekamen wir selbstverständlich umgehend eine Einweisung in die verschiedenen Portweine und erklärten uns ohne großen Einwand bereit, eine erste Kostprobe zu machen. 🤗🤤 –> sehr gut!

2023-05-19 bis 20
Lamego – Porto // Wetter: sonnig / diesig // Temperatur: nachts 6°C, tagsüber bis 22°C
Porto am Wochenende
Auf dem Weg zwischen Campingplatz und Porto gab es ein ähnlich schönes Szenario wie am Vortag: Weinberge und wunderbar geschwungene Genußstraßen mit schönen Ausblicken auf den Douro. Keine Zeit für schnelle Kurven. Unsere Entschleunigung hat uns genötigt, immer wieder die im Berufsverkehr eilig vorankommen wollenden Einheimischen durchzuwinken. 🫠😴🥱


Ein kleines Manko unserer Routenplanung ist die Tatsache, dass wir schon wieder an einem Wochenende eine schöne Stadt anfahren. Nach Granada und Sevilla jetzt Porto am Wochenende. 😬
Pünktlich am Freitagnachmittag beziehen wir unsere Unterkunft, die auf der nördlichen Seite des Douro liegt. Nach einer halben Stunde Fußmarsch kommt man in den Bereich der Altstadt und des angrenzenden Hafens.

Nun zu Porto:
Eine wunderschöne und lebendige Stadt mit tausenden von Kneipen und Bars, die sich teilweise auf engstem Raum in den Fassadenzeilen verstecken. Einen Nachmittag und den ganzen Folgetag haben wir eingeplant. Natürlich auch wieder mit Sehenswürdigkeiten, die man schlichtweg einfach sehen will:


Zum Beispiel die Brücke Ponte Dom Luis I, die von einem Büropartner von Gustav Eiffel erbaut wurde. Erst vorsichtig oben drüber laufen und aufpassen, dass einen Portos Stadtbahn nicht aus Versehen überfährt, um dann nach einer Portweinprobe 🥴 am südlichen Ufer des Douro lieber doch auf der unteren Brückenebene versucht, wieder zurück in die Altstadt zu finden.

Oder den Bahnhof Estacio de Sao Bento mit seinen hübschen bemalten Keramikfliesen, die die gesamte Eingangshalle bekleiden. Natürlich war auch die Kathedrale auf dem Programm, auch wenn das Kathedralenkonto eigentlich wegen Überfüllung geschlossen war. 😉




Im Hafen (Taylor´s Port) lag ein schöner Dreimaster und zwei kleine Kriegsschiffe, die viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Ja, und ein Getümmel wie in Venedig im August… 🙈
So lebt nun mal eine schöne Stadt von ihren Besuchern…




Nach gefühlt 20 km Stadt-Schlendern war es dann Abend und auch genug für den Tag. Porto – wir kommen wieder, aber dann besser unter der Woche. 🤗👍
2023-05-21 bis 23
Porto – A Guarda – Muros // Wetter: sonnig // Temperatur: nachts 14°C, tagsüber bis 24°C
Luft zum Atmen
So langsam kommt mir schon in den Sinn, dass ich doch ein komischer Eigenbrödler bin… 🙈
Ich empfinde große Befriedigung, aus der so schönen Großstadt Porto wieder ausfahren zu können. Die Menge an Menschen passen einfach in meine Idealvorstellungen nicht hinein. Immer mehr zieht es mich in die Gegenden der Einsamkeit, in der man Luft zum Atmen findet.
Gerade noch einem Stadtlauf in Porto entwischt, treibt es uns über endlos viele Städte und Dörfer nur langsam Richtung Norden. A Guarda ist unser Ziel. Hauptstadt der Langusten, wie man nachlesen kann. Das klingt schon mal sehr gut!
Der Track führt uns von Porto über Braga in einen wunderschönen Nationalpark namens Peneda-Gerès. Die zauberhafte Streckenführung, sowie die fehlende Konzentration führten dazu, dass wir von diesem Abschnitt leider kein einziges Fotos aufgenommen haben. Sehr, sehr ärgerlich. 😬 Nur noch der dritte Grenzübergang nach Spanien wurde festgehalten.

Die App „Park4night“ hat uns geholfen, einen netten Campingplatz am Zielort zu finden. Auch wenn wir die berühmten Langusten wahrscheinlich etwas besser in A Guarda serviert bekommen hätten, waren wir im Restaurant am Campingplatz gut bedient und ließen uns die Langusten schmecken.

Santiago de Compostela
Am nächsten Morgen wurde das Frühstück „on the road“ verlegt. Anstatt Frühstück war ein „Hill-Climbing“ auf den Torre de Santa Trega angesagt. Mit leerem Tank und leerem Magen haben wir Mauthäuschen und Verbotsschilder links liegen lassen und sind bis ans Ende der Straße gefahren. Montagfrüh geht so etwas! 😉





Die Suche nach einer Tankstelle (mein Pferdchen scharrte schon mit den Hufen nach Futter!) ließ uns ein paar Mal die Ortschaft durchkreuzen, bevor wir fündig wurden. Nach 399 km gönnte sich meine kleine GS etwas über 13 Liter. 💪😎
Wir fuhren weiter an der Küste entlang. Zwischenziel war der Pilgerort Santiago de Compostela im Landesinneren. Der Ort hat sich schon weit vor Ankunft an Hand der zahlreichen Pilger sehr präsent gezeigt. Teilweise dachte man, ein Bus hätte seine Fahrgäste einfach ausgespuckt: 20 bis 30 Wanderer säumten innerhalb weniger hundert Meter auf nicht wirklich schönen Straßen die letzten Kilometer nach Santiago.


Santiago de Compostela war wieder eine schöne Stadt, deren historisches Zentrum allerdings auf Grund der Verkehrsführung schwierig zu erreichen war. Die obligatorische Kathedrale wurde besichtigt und das Treiben der Pilgerankömmlinge beobachtet. Man kann schon nachvollziehen, dass sich hier die Pilger nach oft wochenlangen Strapazen in den Armen liegen…




Und wieder raus aus dem Trubel! Die Strecke nach Fisterra wurde gecancelled und durch eine wunderschöne Küstenstraße von Noia nach Muros ersetzt. Der kleine Campingplatz am Meer überzeugte durch Karibik-Flair und endlosen Sandstrand. Einchecken, Bierchen trinken, Abendessen, Wohlfühlen. 👍



Die Nacht war unruhig, da der heftige Wind dauernd am Zelt gezerrt hatte. Als Belohnung für die überstandene Nacht gab es ein minimalistisches Frühstück am Strand mit Blick auf ein paar Delphine, die wohl auch auf dem Weg zum Frühschoppen waren. Welch glückseliger Anblick einer vermeintlich intakten Natur!



Wir haben beschlossen, an diesem schönen Ort einen Tag anzuhängen. Bewegung und Sport, die uns doch mehr fehlten, als wir annahmen, sollte auf dem Programm stehen. Arlett ist erst einmal zum Laufen gegangen (ohne den hüftlahmen Koofi) und danach sind wir zu einer Wanderung auf den höchsten Hügel der Bucht aufgebrochen.





Etwa 150 Höhenmeter und gute 10 km Strecke haben uns zu einem grandiosen Aussichtspunkt geführt, von dem aus man sowohl unsere Bucht, als auch die gegenüberliegende Bucht sehen konnte. Traumhaft!



Zum Abendessen wurde mal wieder den Kocher ausgepackt. Auch hier wurden mit den letzten Spritreserven des Kochers ein Ratatouille-Gemüse und ein Käseomelette kreiert. Klingt etwas individuell, hat aber wunderbar geschmeckt! 😋
Bis demnächst wieder hier auf Kanal Riesi und Koofi! 😉
2023-05-24
Muros – Valdovino // Wetter: Sonne und Wolken // Temperatur: nachts 14°C, tagsüber bis 21°C
Karibik in Spanien
Wir verlassen den Campingplatz A Vouga nach einem Frühstück auf der Terrasse mit weitem Blick über die Bucht. Leider haben uns die Delphine vom Vortag nicht verabschiedet, obwohl wir sie in unsere Bestenliste der Reise aufgenommen haben. 😉

Schön und erholsam waren die zwei Tage hier! Falls wir hier in diese Ecke wiederkommen sollten, ist dieser Platz Pflicht, auch wenn uns das Restaurant eher enttäuscht hat. Aber wenn man sich gerne selbst verpflegt, ist das ja einfach zu bewältigen.
50 km von unserem Campingplatz lag Faro de Fistella, der Ort, an dem alle Pilger des Jakobswegs ihr Ziel erreichen sollten: Bei Kilometer 0. Ob sie dann dort ihre Kleidung verbrennen oder ihre Schuhe ins Meer werfen, konnten wir nicht feststellen.




Der weitere Weg führte uns von einer Traumbucht zur anderen. Da sage mal einer, es sei nur in der Karibik karibisch. Schmarrn! Hier in Galizien hat der liebe Gott einen Außenposten der Karibik aufgestellt! Umwerfende Sandstrände, türkises Waser, tollkühne Felsformationen!



Nur mit der Wassertemperatur des Atlantiks war er sparsam. 16 Grad sind kürzer als man denkt 😬
Einmal reinspringen, Kopf untertauchen und sofort wieder raus. Das geht grad so… 🥶 Aber wahrscheinlich war die Temperatur nicht dem Badevergnügen des Menschen gewidmet, sondern den frischen Fischen, die sich dort pudelwohl fühlen.
Gegen Mittag fuhren wir auf kleinen Straßen durch Eukalyptuswälder, die wie dichte Urwälder unseren Weg begleiteten. Wären wir in Australien, wären überall Koalas in den Baumwipfeln zu finden!
Auf einmal tat sich eine Schneise auf und wir blickten von oben auf einen kilometerlangen Sandstrand, der von Brandungswellen gesäumt wurde. Was für ein Anblick!

Natürlich war hier eine Pause obligatorisch. Ein paar Minuten und zahlreiche Fotos später parkten wir die Pferdchen vor dem einzig offenen Restaurant. Auf der Karte gab es unter anderem das Mittagsmenü des Tages für erstaunlich kleines Geld. Wir überlegten kurz und beschlossen entgegen unserer Gewohnheit, ein ordentliches Mittagessen einzunehmen.



Suppe für die Dame und Russische Eier für den Herren als Vorspeise. Danach wählten wir das Fischangebot, welches leider schon vergriffen war. Die resolute Bedienung verschwand in der Küche und bot uns an, stattdessen einen gebratenen Lubino, also Wolfsbarsch, zu bekommen. Klar, machen wir!
Gerade so, dass wir die extra großen Portionen schafften, half uns der Espresso danach dabei, fahrtüchtig zu bleiben und nicht ins post-cenale Wachkoma zu fallen.

Die vielleicht häßlichste Stadt Spaniens?
Dann, eine Stunde später das krasse Gegenteil: A Coruna 😵
Die Stadt war auf unserem „Speiseplan“ wegen dem „Torre de Hercules“, dem angeblich ältesten, sich noch in Betrieb befindlichen Leuchtturms der Welt. Weltkulturerbe ist ja schon eine Auszeichnung!
Die Zufahrt in die Stadt war von bemerkenswert häßlichen 10-12-geschoßigen Wohnhaus-Fassaden geprägt. Naja, dachten wir uns, kann ja mal passieren. War der Baudezernent damals vielleicht durch ähnliche Mittagsmenüs, wie wir sie eben hatten, abgelenkt. Aber nein, das müssen mehrere Generationen von Baudezernenten gewesen sein, die hier fahrlässig ein Stadtbild verschandelten…

Wir hofften auf den Turm. Aber auch hier stellten wir fest, dass fragwürdige Architektur wohl schon bei den Phöniziern und Römern an diesem Fleck der Erde angesiedelt sein musste. 🙈
Gut, die Altstadt hat vielleicht noch andere Qualitäten, aber die wollten wir dann ehrlich gesagt gar nicht mehr sehen.


Geendet hat der Besuch mit einer Flucht aus der Stadt und knapp zwei Stunden später auf einem netten Campingplatz in Valdovino, wo wir uns eine windgeschützte Ecke an einer Mauer suchten.

2023-05-25
Valdovino – Valdés // Wetter: Sonne und Wolken // Temperatur: nachts 13°C, tagsüber bis 22°C
Auf, Richtung Picos de Europa
Auf die Picos de Europa haben wir uns seit Anbeginn gefreut. Berge! Hohe Berge! Wandern, frische Luft, ein paar Tage ausspannen. 🤗
Ein Gemenge an unterschiedlichsten Strecken erwartet uns heute. Wir verlassen Valdovino und gleiten im Morgenlicht auf guten Straßen durchs hügelige und saftig grüne Land, vorbei an wunderschönen Buchten, die für einen „Guten-Morgen-Kaffee“ genutzt wurden, und Felsformationen.



Unser damals doch gut recherchierter Track beinhaltete eine außergewöhnliche „Mirador-Strecke“, die uns bis auf eine Höhe von 500 müNN führte und sich auf einspurigen „Singleroads“ an der Küste entlanghangelte und uns die steile Küste hinunterblicken ließ. Kühe und Pferde begleiteten uns links und rechts der Straße.
Ohne Zäune, wie bei Heidi mit ihrem Großvater auf der Alm 😍



Keine Viertelstunde später kamen wir an einen Höhenkamm, über den die Wolken brachen. Die Temperatur sank unmittelbar auf ca. 12 Grad. Brrr. Ungewohnt. Wir waren schließlich verwöhnt! 😉
In Schlagweite zu den dort sinnvoll positionierten Windrädern kam es uns fast ein wenig unheimlich vor.

Zurück an der Küste folgten wir einer auffälligen Anzahl von Reisebussen, die am Strand geparkt waren. Da muss doch etwas sein! Und wir fanden „berühmte“ Felsformation, die an diesem Strandabschnitt als besonders schön erklärt wurden. Inklusive der umgebenden Touristen-Infrastruktur mit fliegenden Händlern und netten Möglichkeiten zum Pausieren.

Die Suche nach einem Campingplatz lief pragmatisch: Was ist in der Nähe und ist möglichst gut bewertet. In Verbindung mit den angebotenen Fotos entschieden wir uns für einen Campingplatz am Meer bei Valdés. Auf dem Weg dorthin durchfuhren wir noch das nette Städtchen Ribadeo.


Das Zelt war schnell aufgebaut (hier wird es bald ein kleines Zeitraffer-Video vom Aufbau geben), der Supermarkt besucht und ein köstliches Mal zubereitet: Avocado-Tomaten-Salat mit Knoofi-Ingwer-Gambas. Bilder und Kochanleitung in Kürze auf unserem Koch-Blog. 😉🤗
Ach ja: Nachts hat das Pferdchen von Arlett auf uns aufgepasst und sah im Schattenwurf auf die Zeltwand doch aus wie ein Elch! 😯😂🙈
Morgen geht es dann zu den Picos! 🤗
2023-05-26
Valdés – Benia de Onis // Wetter: Sonne und Wolken // Temperatur: nachts 14°C, tagsüber bis 25°C
Picos de Europa
Heute sollten wir nun endlich die Picos erreichen! Ein leckeres Frühstück animierte nicht nur uns!
Auch das Pferdchen von Arlett lief besonders flott. Wahrscheinlich weil es der Klassifizierung als „Elch“ entgegenwirken und zeigen wollte, dass es viel schneller und eleganter als ein Elch springen kann! ☺️

Die Strecke war nicht erwähnenswert, bis auf einen kleinen, sehr kurvigen und von der Natur eingewachsenen Abschnitt ins Hinterland, um der monotonen Küsten-Schnellstraße zu entfliehen.

Erst auf den letzten 25 Kilometern ging es in die Berge und wir sahen von der Ferne ab und an die hohen Spitzen des „Hochgebirges“ nahe an der Nordküste Spaniens.
Ein schöner Campingplatz sollte uns für die nächsten Tage Unterkunft bieten. Wandern, Fahren ohne Gepäck und wieder Relaxen stehen auf dem Programm! 🤗👍


2023-05-27
Picos de Europa // Wetter: Sonne, auch mal dunkle Wolken // Temperatur: nachts 13°C, tagsüber bis 26°C
Was hat Waltraud mit Inkontinenz zu tun?
Ok. Verwirrend. Deshalb lasst uns die Geschichte dazu erklären:
Die beiden Großbuchstaben auf dem Nummernschild von Arlett´s Pferdchen lauten: WW –> Waltraud Wagemut.
Aber warum dieser Namen? 🤔 –> Waltraud TRAUT sich was. AHA. Aber was denn? Riesi wird um Aufklärung gebeten.
Auf Nachfrage bei meiner Süßen bekam das Pferdchen den Namen Waltraud, als wir in einem immer enger und steiler werdenden Weg-Gefüge in einem spanischen Bergdorf ohne Fremdhilfe das Licht der nächsten Anhöhe erblickten, auf der Waltraud ohne Umfallrisiko anhalten konnte! Soweit zur Entstehung des Namens…
INKONTINENZ. Gerade in unserem fortgeschrittenen Alter (oder sollte ich besser „in meinem“ schreiben?) wird dieses Wort wohl eher nur unter vorgehaltener Hand und unter Wahrung des Arztgeheimnisses über die Theke geflüstert. Hier hingegen, bei Waltraud, liegt der Fall doch etwas anders. Waltraud ist ja ein Pferdchen. Naja, doch eher ein Eisen-Pferdchen mit mechanischen Eigenschaften.
Nun wird langsam ein Schuh draus: Inkontinenz bei einem Eisen-Pferdchen bedeutet also unkontrollierter Flüssigkeitsverlust. UND GENAU DAS TRAT EIN! 🙈
Nach einer etwas mühsamen Bergauf-Fahrt im langsamen Tross von mehreren Fahrzeugen erhitzte sich Waltraud über die Maßen und konnte es einfach nicht mehr halten. Trotz eingelegtem Photo-Stop pimperte Waltraud einfach auf die Straße!


Erste Diagnose, wie ihr schon vermutet: Inkontinenz.
Nun, gutes Zureden bei Waltraud war nicht zieführend. Da wir seit Abfahrt fast ausschließlich bergauf gefahren sind, drehten wir nach dem Nachfüllen des Kühlwassers einfach um und „rollten“ mit wenig Motorunterstützung wieder durch eine gigantische Bergkulisse Richtung Tal. Durch dauernden Dialog im Kommunikationssystem wurde das Kühlsystem fernüberwacht und in mehreren Stops überprüft… 😬🙈




Nicht zu vergessen, dass wir auf dem fragilen Heimweg auch noch unsere 10.000er Kilometer- Marke knackten!

Irgendwann, eine halbe Stunde später kamen wir wieder am Campingplatz an, stellten Waltraud auf den Hauptständer und zogen den Telefon-Joker, unsere Motorrad-Whats-App-Gruppen.
Nach Erklärung des Problems wurden umgehend verschiedene Lösungsansätze und Diskussionen returniert und es sprang ebenfalls die interne Wettbörse an, was nun der letztendliche Auslöser des Problems sein könnte…
Hier nochmal unser ganz dickes Dankeschön an alle helfenden Schreiber!!!
Waltraud wurde nackig gemacht (also von ihrer Verkleidung befreit) und mit sanften Schlägen (Camping-Gummihammer) auf Kühler und sonstige hervorstehende Teile 😉 bearbeitet. Der nächste Testlauf bestätigte eine von mehreren Vermutungen, dass wohl irgendein Thermo-Ventil sich verklemmt hatte und Waltraud damit nötigte, Wasser zu lassen. Nach der Schlagbehandlung war erst einmal alles wieder gut. Sogar der Lüfter des Kühlers sprang wieder an, als Waltraud in Wallung kam! 🤭
Vorerst mal Entwarnung.

Nach diesen aufregenden Ereignissen haben wir für den nächsten Tag erst einmal Wandertag angeordnet!
Übrigens gibt´s endlich mal wieder Neuigkeiten auf dem Koch-Blog! 🤗
2023-05-28 bis 30
Picos de Europa // Wetter: Sonne mit Gewitterneigung // Temperatur: nachts 13°C, tagsüber bis 24°C
Wandertage und traumhafte Umrundung der Picos
Wandern in den Picos ist ähnlich wie Wandern in den Alpen. Dieses kleine Gebirge teilt sich in die Regionen Asturien, Kantabrien und Kastilien. Die Kühe sehen genauso aus, wie bei uns, haben vielleicht etwas längere Hörner. Was für uns neu ist, dass auch (Jung-) Stiere mit auf der Weide lümmeln. Außerdem begegneten uns einige Pferde.
Ausgangspunkt für unsere Wandertour war der Campingplatz. S9 hieß die Route, der wir folgten. Der Zubringer zu dieser Rundtour war ein sehr steiler Betonweg ohne Charme, den wir dann auch wieder hinuntersteigen mussten. Im südlichen Teil des Rundweges war es dann doch sehr nett. Über den kleinen Waldbrand, den wir entdeckten, hat Arlett in ihrer Polarstep-App geschrieben.






Ein kurzes Gewitter überraschte uns und wir fanden glücklicherweise einen kleinen Unterstand in einem verlassenen Gebäude, den wir gleichzeitig zur Rast nutzten. Der erste richtige Regen seit 58 Tagen!!!
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen. Nehmen wir mal an, dass die Wanderung als „Arbeit“ zu werten ist, dann kann man die Umrundung der Picos mit den Motorrädern als Vergnügen sehen.
Arlett würde die Definition von Arbeit und Vergnügen wohl eher umdrehen. 😅
Motorradfahren vom Feinsten
Der Tag beginnt im Nebel. Das Zelt ist klitschnass und wir warten bis die Sonne den Nebel auflöst. Jeder einen Rucksack mit dem Nötigsten und natürlich Werkzeug haben wir dabei. Die Koffer und Tankrucksäcke bleiben im Zelt. Die Umrundung der Picos ist ja primär als Überprüfungsfahrt von Arlett´s Pferdchen zu sehen. 😉
Na, dann schauen wir doch, ob sich der Thermostat ordentlich benimmt. Auf gehts!


Nun darf ich als Motorradfahrer, der sehr viele Strecken in den Alpen und Pyrenäen kennt, berichten, dass die 220 Kilometer dieser Rundtour mit zum Besten gehört hat, was ich an solch „kurzen“ Tagestouren gefahren bin.






Das unermüdliches Kurvenwedeln wurde im Staccato-Takt durch Ausblicke in tiefe Schluchten und hohe Bergmassive unterbrochen. Es ist einem gleich schwindelig geworden, wenn man versucht hat diesen Augenschmaus während des Fahrens einzufangen. 🥴





In weiten Teilen fuhren wir in den Bergen auf 1500 müNN und es wurde deutlich kälter. Ein Layer mehr aus dem Rucksack geholt und die Belüftungsreißverschlüsse geschlossen, schon war es wieder heimelig warm. Die paar Regentropfen auf der Südseite unserer Tour haben wir schmunzelnd zur Kenntnis genommen… 😇
Der Kühler hat übrigens seinen Dienst ordentlich verrichtet. BMW Motorrad Bizkaia wurde trotzdem per Email verständigt und gleich mit den notwendigen Teilenummern versorgt (hier besonderen Dank an Werner für die Hilfe), damit eine Reparatur in die Wege geleitet werden kann, bzw. wenigstens die Ersatzteile zur Verfügung stehen.
Noch eine Wandertag
Da wir noch keine Antwort von BMW-Bizkaia bekommen haben, entschieden wir uns, noch einen Wandertag einzulegen. Eine Tour haben wir in der Bergfex-App gefunden. 10 km lang mit 650 Höhenmetern. Genau das Richtige für den hüftlahmen Koofi. Ein Ibuprofen 600 wurde eingeschmissen und wir fuhren mit einem Motorrad zum Startpunkt.
Traumhafter Sonnenschein begleitete uns beim Aufstieg in dieser großartigen 3D-Kino-Kulisse. 400 Höhenmeter in der Stunde ist die Faustregel und hat auch bei uns wieder gepasst. Nach 1,5 Stunden waren wir auf dem höchsten Punkt. Pause mit Baguette, Tomaten, Olivenöl, Pfeffer und Salz. Das Gipfelbier natürlich auch 😉



Doch das Wetter wechselte und aus Süden drohte eine Gewitterfront. Schnell zusammengepackt ging es auf der gegenüberliegenden Seite wieder bergab durch traumhafte Buchenwälder mit Ziegen und Kühen. Der Wettergott, der uns bis jetzt so gut behütet hatte, war auch hier wieder präsent! Wir kamen bei dauerndem Sonnenschein glücklich und müde wieder unten an.






2023-05-31
Picos de Europa – Bilbao // Wetter: sonnig // Temperatur: nachts 16°C, tagsüber bis 26°C
Ersatzteile und Weltkulturerbe in Bilbao
Wie in Arletts Polarsteps-App schon zu lesen, haben wir die Ersatzteilorganisation für den Kühler per Email bei BMW-Motorrad „dasMoto Bizikaia“ geordert. Die Fahrt dorthin ging unverhofft durch genußreiche Landschaften mit viel „Fahrbahndekorationen“, oder wie man den dauerhaft begleitenden Kuhmist auf den Straßen erklären könnte und endlosen Felsformationen bis in den Vorgarten der Großstadt Bilbao.

Genau dort in einem vorgelagerten Industriestandort fanden wir den BMW-Motorradhändler mit seinen Ersatzteilen. Ein Kühlerdeckel und ein Thermostat mitsamt Teilenummer wurden in unserer Emailanfrage bestätigt. Als wir ankamen wurden wir von unserem zuständigen Service-Mitarbeiter schon winkend begrüßt. Wenigstens den Kühlerdeckel konnten wir in Empfang nehmen. Der Thermostat war wohl eine „Lagerleiche“ und musste erst organisiert werden.
Die Fahrt nach Bilbao zog sich, wie schon aus einem Urlaub mit unserem VW-Bus bekannt, lang am Fluß Nervion entlang und leitete uns direkt vor die Tore des Guggenheimmuseums, das wir aber nur kurz ablichteten, da uns schon bekannt.

Eher führte uns der Weg an die berühmte Bizkaiko Zubia, die Hängefährbrücke mit Weltkulturstatus. Nach etlichen Umleitungen kamen wir auch wirklich an, schauten uns das Fährspektakel an und verschwanden auch schon wieder gen Westen Richtung eines Campingplatzes.


Den Thermostat sollten wir morgen bekommen.
2023-06-01
Bilbao – San Sebastian // Wetter: buntes Gemisch ohne Regen // Temperatur: nachts 14°C, tagsüber bis 25°C
San Sebastian – ein Traum!
Gegen 10 Uhr wurden wir von DasMoto kontaktiert, dass der Thermostat geliefert wurde. Bingo. Alles klar. Zelt eingepackt und in Richtung BMW. Schöne Aussichten auf Bilbao am Weg. Gegen Mittag waren wir dort, holten unser Ersatzteil ab und machten uns auf den Weg nach San Sebastian.



San Sebastian wurde uns von mehereren Seiten empfohlen. Und dies nicht zu unrecht. Das Einbahnstraßensystem ließ uns zwar einige Turns mehrfach absolvieren, bis wir an unserem Airbnb ankamen, aber die kleinen Umwege ließen schon erahnen, welche Qualitäten diese Stadt auf Lager hatte… 🤗
Einchecken in der Unterkunft, Gepäck aufs Zimmer, Parken der Pferdchen auf einem offiziellen Moto-Parkplatz ums Eck, Duschen und ab ins Getümmel, um die berühmt-berüchtigten Pintxos in allen Variationen zu probieren.

Wunderbar! Pan Bao, Tacos, Anchovis in allen Variationen (sogar mit Apfelmus), Rinderbäckchen, pescada del dio (oder so ähnlich), Garnelen, und ganz am Schluss ein Cheescake, der jede Hüfte in seiner schönsten Form vergolden wollte, beendeten unsere Gourmet-Tour durch San Sebastian. Kein Wunder, dass Michelin in seinem Führer ganze 34 Restaurants aufzählt. Davon zahlreiche mit Sternen bewertet.




Glücklich, satt und zufrieden kamen wir wieder in unserer Unterkunft an. Definitiv ein „Best-of“ Tag auf unserer Reise.
Morgen geht es wieder nach Frankreich. Um den Blog nicht endlos zu verlängern, werden wir unsere Etappen noch etwas unterteilen. Nach 3.1 kommt 3.2 –> siehe HIER
Servus ihr beiden,
Heute war der erste warme Tag in MUC mit sagenhaften 22°C🫣.
Ihr habt ja richtig Glück mit eurem Wetter bis dato. Ich denke das wird auch so anhalten
Ihr macht schöne Fotos und geniesst den guten Wein👍.
Wenn ihr in Porto und später in Galizien seid, vinho verde trinken und mariscos essen..Was besseres gibt es nicht!!!
Lasst es euch weiterhin gutgehen, passt auf euch. Viele liebe Grüße von den Pullachern😀
Servus aus der Ferne zurück!
Wie ihr euch denken könnt, probieren wir alle möglichen Weine aus. Porto war sehr schön, aber auch ganz schön voll, da Wochenende war. Die Meeresfrüchste kommen nicht zu kurz. Heute Abend haben wir Langusten vom Grill geordert 😉 Da freuen wir uns schon jetzt drauf!
Liebe Grüße und haltet die Stellung im Münchner Süden!
Weiterhin gute Fahrt. Wir sind in Gedanken bei euch.
Diana & Heri
😍 Danke!
Ein herzliches Servus aus München ihr Euronauten 🙋♂️ ich folge eurer Reise ja in unregelmäßigen Abständen, aber dann mit ganz ehrlicher Begeisterung !!! Wird Zeit, das ich das mal kommentiere 😊Schaut sich nach einem wunderbaren Abenteuer aus 🙂 euer Bildmaterial ist nicht überladen und eure Reisebeschreibung ist wunderbar amüsant gehalten 👍👍👍 mir macht das mächtig Spass 🍻🐟🍷🏍 bis vor kurzem haben wir uns im Gegensatz zu euch die Finger abgebrochen, aber jetzt wirds so langsam 🌞 Selbstverständlich komme ich an dieser Stelle nicht umhin einen kleinen Golfergruss Richtung Koffi zu richten ⛳️ auch wenn wir uns wohl erst nächstes Jahr wieder auf den Fairways messen können Herr Kaufmann, sog i da jetzt schon ☝️ dein halber 3/4 Schwung wird nimma langa 😉 weiter gute Reise und auch die hopfenhaltigen Kaltgetränke Europas ausgiebig durchtesten 🙋♂️
Das freut uns aber sehr, Herr Kränzle!
Es ist immer schön, Rückmeldung zu erhalten! 😀
Und bezüglich deines Golf-Fortschrittes gratuliere ich Dir, wenn Du endlich auch mal dein hopfengefülltes Bäuchlein hinter den Ball bringst, damit er etwas weiter fliegt als in der Vergangenheit! 😉😂
Nein, nichts für ungut. Ich freue mich für Dich! Und nach meinen dann 1,5 Jahren Golfpause wirst Du es trotzdem nicht so leicht haben, wie Du JETZT denkst! 😉😘
Hallo Arli und Markus, wir lesen gerade euer Reisetagebuch… es ist einfach schön, von euch zu „hören“ und dass wir so ein bisschen dabei sein dürfen… wir wünschen euch weiterhin eine tolle Zeit. Eure Maja und Tine, Grüße auch von Bert
Hallo ihr Drei!
Danke für eure Nachricht. Wir freuen uns, wenn wir unsere Erlebnisse mit euch teilen dürfen 🙂
Ganz liebe Grüße zurück!