Einreise mit dem Motorrad nach Marokko (Algeciras – Ceuta) Stand 04/2023

Es wird sehr viel im Netz über die Einreise nach Marokko geschrieben. Wie so oft werden hierbei auch Empfehlungen und Hinweise gegeben, die aus den eigenen Erfahrungen resultierten, aber nicht immer die Erfahrungen aller widerspiegelten. Demzufolge wollen wir unsere Einreise hier speziell für interessierte Motorradfahrer weitergeben:

Den vielfachen Marokkoreisenden-Tipp zum Fährticketkauf bei Carlos in Cadiz haben wir umgesetzt. Folge: Trotz Standardpreisen haben wir noch zwei Flaschen Wein und 2 Packungen Kekse als „giveaway“ in unserem Übergepäck gehabt. 🌞👍

Hier die Adresse:
Carlos – Agencia de Viajes
C. Fragata, 32
11379 Los Barrios, Cádi

Bei Carlos um 10:30 Uhr angekommen, hatten wir unsere beiden Tickets eine Viertelstunde später im Tankrucksack und wurden mit einer sehr guten Wegbeschreibung Richtung Hafen von Algeciras entlassen. 10 Minuten Fahrt (erst Richtung Porto, dann Richtung „Ceuta“) und wir kamen an einen ersten Check-Point an, bei dem nur geprüft wurde, ob man ein schon Ticket hat.

Beim nächsten Checkpoint wurden uns auf Basis des Tickets (Carlos) die Bordkarten ausgestellt, die dann an einem weiteren Checkpoint kurz vor der Fähre entwertet / abgerissen wurden. Motorräder in den Schiffsbauch fahren, Tankrucksack und Helm unter den Arm klemmen und sich einen netten Platz für die einstündige Überfahrt suchen.

In Ceuta angekommen, immer Richtung „Frontière“ fahren. Ein Einheimischer gab uns Winkzeichen für eine Abkürzung, ohne dem Hauptstrom folgen zu müssen, der wir folgten und er begleitete uns freundlich noch zu dem großen Parkplatz am Hospital, bei dem alle „Autos“, aber nicht die Zweiräder vorstellig werden müssen.

Dort wurden wir abgewiesen und direkt zur Grenze geschickt.
Als Motorradfahrer muss man also NICHT diese Schleife fahren, um irgendeinen Nachweis zu bekommen!

An der Grenze angekommen, wurden wir in eine spezielle Fahrspur für Zweiräder eingewiesen, die dann erst am spanischen, danach am marokkanischen Grenz-Container blockweise bei der Passkontrolle abgefertigt wurden. Je Container konnte man mit einer Wartezeit von einer halben Stunde rechnen.

Dann wurde es auf marokkanischer Seite etwas zäh, weil die Grenzbeamten nicht sonderlich motiviert schienen. Als Motivationsschub / Beschleunigungshilfe sollten immer wieder auftönende Hupkonzerte der Einheimischen dienen. Leider hat das die Sache nicht beschleunigt…
Dafür haben sie ihre Nasen tief in alle Gepäckstücke gesteckt. Sowohl in die der Autos und Wohnmobile, als auch in die Packtaschen der Motorradfahrer…

Nach der „Durchsuchung“ mussten wir mit Pass und Fahrzeugschein den extrem wichtigen Nachweis in DIN A 7? Größe ausstellen lassen. Dieser Nachweis gilt dafür, dass man das Fahrzeug eingeführt hat und muss dringend wieder bei Ausreise abgegeben werden, da man sonst wohl sehr große Probleme bekommen kann.
JETZT hatte man alles, um legal Marokko betreten zu dürfen und konnte mit seinen eroberten Nachweisen am letzten Checkpoint nach abschließender Prüfung ausfahren! 👍💪

Der ganze Akt hat noch einmal eine gute volle Stunde benötigt, so dass wir insgesamt ca. 2 Stunden mit der Grenzabwicklung zu tun hatten.

Da unsere Versicherung das Land Marokko in der grünen Versicherungskarte ausgeschlossen hatte, mussten wir noch an einem Versicherungs-Container vorbei, um für unsere beiden Motorräder eine einmonatige Versicherung abzuschließen. Kostenpunkt EUR 96,- für den Monatsnachweis pro Motorrad. (Mehr als die Jahresgebühr meiner Versicherung!)

Dieser Container steht in Ausfahrtrichtung auf der rechten Seite hinter einem Metallzaun und man sollte ihn aufsuchen, BEVOR man das allerletzte Grenzhäuschen (Endkontroll-Häuschen) passiert. Es besteht zwar keine Pflicht für diese Versicherung, aber sie ist sicher sinnvoll…

Ich hoffe dieser Blog hilft wiederum anderen, die vor der Einreise nach Marokko Informationen suchen.

Achja, wir waren in der Vorsaison (20. April) unterwegs. In der Hauptsaison kann sich das Procedere wahrscheinlich etwas verlängern…