2023-06-20
Cairnryan – Loch Lomond // Wetter: kein Regen! // Temperatur: nachts 12°C, tagsüber 20°C
Ankunft in Cairnryan / Schottland
Am Vorabend lief die Fähre pünktlich ein. Kurz zuvor hatten wir Gerd kennengelernt, der mit dem Motorrad ebenfalls auf der Fähre war und der sich uns zum favorisierten Campingplatz anschloß. Ein sehr nettes und langes Gespräch am Abend folgte und wir sind irgendwann spät abends etwas durchgefroren im Zelt verschwunden.


Heisses Wasser für den Kaffee gab es aus dem Wasserkocher der kleinen Küche des Zeltplatzes. Nach einem gemütlichen Frühstück verabschiedeten wir uns von Gerd und bestiegen die Pferdchen. Die unspektakuläre Strecke führte nach Norden. Uns fiel auf, dass der Baumbestand in Schottland deutlich mehr Laubbäume auswies, als in Irland. Sonst haben wir erst einmal nur wenige Unterschiede feststellen können.

Durchmischte Strecken erwarteten uns auf dem Weg zu Loch Lomond. Auf den letzten Kilometern holte uns doch noch eine Regenwolke ein, die uns beim Aufbau des Zeltes begleitete.
Und wieder bekamen wir es mit den „Midges“ zu tun. Mit diesen nur Millimeter großen Stechmücken, die außerordentliche Spuren an allen offen liegenden Hautstellen verursachen können. 🤕
Ein netter junger Mitarbeiter des Campingplatzes empfahl uns ein Mittel, das wir natürlich gleich für teures Geld erworben und eingesetzt haben. Ob das geholfen hat, wissen wir nicht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt… 🤞Im nahe gelegenen Hotel-Pub mit wunderschönem Blick über den See beendeten wir den Tag.


2023-06-21
Loch Lomond – Isle of Mull // Wetter: wechselhaft ohne Regen // Temperatur: nachts 12°C, tagsüber 18°C
Isle of Mull
Kurz bevor wir das trockene Zelt einpacken konnten, erwischte uns ein satter Regenschauer, der die ganze Trockenzeit hinfällig machte. Na schön, dann war das Warten wohl umsonst und wir packten das Zelt wieder in zwei Paketen ein. Ein Paket trocken und eins nass… 😬

Eine landschaftlich sehr schöne Strecke wurde durch Benzinsorgen etwas unentspannt. Meine BMW G 650 GS Sertao hat eben nur einen 14 Liter Tank, der gerade mal für maximal 400 km reicht. Auf jeden Fall erreichten wir schließlich doch noch ohne Hilfestellung eine Tanke und kurz darauf die Fähre auf die Isle of Mull.



Die Isle of Mull begrüßte uns mit wilden Wolkenbändern und einem netten Campingplatz, auf dem wir unser Zelt aufgeschlagen haben. Ein Topf Nudeln mit Gemüse, Pilzen, Brokkoli und viel Spaß verkürzte die kürzeste Nacht des Jahres. Hier Sonnenaufgang gegen 4 Uhr in der Früh und Sonnenuntergang ca. 23:30 Uhr. 😎



2023-06-22
Isle of Mull – Isle of Skye // Wetter: wieder sonnig // Temperatur: nachts 12°C, tagsüber 22°C
Isle of Mull – überwältigend!
Wieder einmal erwartete uns ein traumhafter Tag mit aufregenden Wolkenspielen und einmaligen Straßen. Meist waren es Singleroads, die Konzentration forderten und trotzdem so unnachahmlich durch diese schottische Insel führten.







Nach etwa 100 Kilometern waren wir wieder an der nächsten Fähre, die uns ans Festland bringen sollte. Nach einer Pause und Einkauf im pittoresken Dorf Tobermory lieferte uns eine Fähre mit ganzen 14 Stellplätzen wieder sicher in Kilchoan ab.



Danach glitten wir wieder viele Kilometer auf einer wunderschönen, kurvigen Küstenstraße weiter, um auf die Fähre zur Isle of Skye zu gelangen.



Wir wußten, dass die Fähre nach „Skye“ um 16:00 Uhr ablegte und waren pünktlich eine knappe Stunde vorher dort. Arlett wollte die Tickets besorgen und kam enttäuscht aus dem Office, weil die Fähre ausgebucht war. Nach kurzem Kriegsrat blieb uns wohl nichts anderes übrig, als die nächste Fähre zu buchen… 🤷♂️
Ok. Hilft nichts. Wartezeit ist angesagt… Denkste Puppe. Die Schrapsnelde, die uns auch auf unsere zweite Frage, ob man nicht noch als Motorradfahrer auf die Fähre mitkommen kann, verneinte, schicke ich hiermit einen unfreundlichen Gruß hinterher!
Ein freundlicher Koordinator der Ausschiffung fragte, ob wir Tickets für die Fähre haben. Wir teilten ihm mit, dass wir nur für die nächste Fähre buchen konnten. Auf seinen Funkspruch folgte ein Wink und wir konnten die 16 Uhr Fähre entern! Da hätte uns die Ticketverkäuferin ruhig sagen können, dass man nach Restplätzen fragen kann… 🤬


Und wen trafen wir auf der Fähre? Meli 😅, die auch auf ähnlichen Wegen unterwegs war…
Nach der Ankunft ging es schnurstracks zum Campingplatz, der eine halbe Stunde entfernt lag.
Zelt aufbauen und einrichten und dann in eine Pizzeria in den Ort.

2023-06-23
Isle of Skye – Gairloch // Wetter: bunt gemischt // Temperatur: nachts 14°C, tagsüber 18°C
Weiter in den Norden
Dicke Regentropfen, die auf die Zeltbahn klatschen, vermitteln dem Übernachtenden eine umgehende Wetteranalyse, ohne das Zelt öffnen zu müssen. So war es auch heute auf der Isle of Skye. Auch animiert es, länger im trockenen und warmen Schlafsack zu verweilen, wenn nicht der morgendliche dringend notwendige Toilettengang die Wunschträume zunichte machen würde… 😬
Gegen 10 Uhr war die Morgenroutine des Zusammenpackens abgewickelt und wir saßen im Sattel, um die Insel zu umrunden. Motorrad, Gepäck und Fahrer wurden auf Regen getrimmt und dann genossen wir Schottland bei Regen. Soll es ja geben, munkelt man…

In Portree haben wir unser spätes Frühstück, das gleich auch als Mittagessen deklariert wurde, zu uns genommen. Danach begleitete uns ein Gemisch aus 60 % Wolken mit Regen und 30 % Wolken ohne Regen und der Rest bestand aus einer unmerklichen, aber erfreulichen Phase Wolken mit Sonnenschein 😉





Für die Nacht suchten wir einen Campingplatz mit festen Hütten, die man mieten kann. Leider Fehlanzeige und das Wetter lud nicht auf eine Zeltübernachtung ein. Spätestens als uns der intensive Regen die Arbeit mit dem Smartphone vereitelte (Regentropfen wirkten wie Fingerprints), buchten wir schnell ein nahe gelegenes B&B in Gairloch und bereuten diesen Schritt keine Minute.


Unsere Gastgeberin hingegen bereute vielleicht einen kurzen Moment die neue Buchung ihrer Herberge, als sie an uns herunterblickte:
Durchnässt in schwarzer Motorradklamotte und mit jeder Menge Gepäck standen wir vor ihr und freuten uns, dass wir gleich ins Trockene kommen werden. 🫣😅
Nach einem Abendessen in der Nachbarschaft genossen wir das saubere und sehr schöne B&B.
2023-06-24 bis 26
Gairloch – Scourie // Wetter: bunt gemischt // Temperatur: nachts 9°C, tagsüber 19°C
Pausentage in Scourie
Ein klassisches englisches Frühstück erwartete uns in der Früh um 8 Uhr:
Spiegelei, Speck, Würschtel, Grilltomate, Pilze und ich wagte mich zusätzlich an den black pudding, also den englischen „Blutwurstersatz“. Sicherheitshalber hatten wir uns im Vorfeld schon mal ein Müsli zusammengestellt, damit wir wenigstens irgendetwas „Gesundes“ im Bauch hatten.
Und trotzdem waren am Schluss die Teller leer, während wir uns mit einem sympathischen Schweizer Harley-Pärchen über die jeweiligen Reisepläne austauschten. Das obligatorische Small-Talk-Gespräch mit unserer Gastgeberin, wie es sich in einem traditionellen englischen B&B gehört, blieb natürlich nicht aus. ☝️🤓
Die Route führte weiter nach Nordosten, das Wetter war typisch schottisch:
Viel Wind, der Sonne und Regen in erträglichem Gemenge abwechseln ließ. Die fliegenden Wolkenformationen waren immer wieder faszinierend und an vielen Ecken versteckten sich prächtige Ausblicke auf Land und Meer.





Ein uns empfohlener Campingplatz lag in Scourie. Diesen fuhren wir an und konnten nur die Empfehlung bestätigen. Ein Supermarkt mit „integriertem“ Pub war direkt vor der Einfahrt in den Campground situiert und eine 24/7 Tankstelle zwei Steinwürfe entfernt. Die Stellebenen für die Zelte terrassierten sich zur Bucht hinunter und boten einen wunderbaren Ausblick auf Meer und Sonnenuntergänge. Perfekt!

Auf Grund der Wetterprognose und dem inneren Bedürfnis, mal wieder eine Ruhepause zu bekommen, beschlossen wir, hier ein paar Tage auszuruhen:
Wandern, Waschen, Faulenzen, Angeln gehen. Ja, das war mal wieder notwendig bei diesen gerade widrigen Wettertendenzen. Nur müssen wir wohl die nächsten Tage auf das Wifi (Internet) verzichten, da es praktisch nicht vorhanden ist.
Die Angeleinlage am Abend blieb erfolglos, da wir zum einen bei Ebbe unser Glück versuchten und zum anderen uns in einer Bucht befanden, in der uns die dort stationierten Taucher schon abwinkten… Und trotzdem hatte Arlett einen kleinen bronzefarbenen Fisch an der Angel, der sich aber kurz vor dem Landgang vom Haken verabschiedete. 🐟🤷♀️
Waschen und Wandern
Wieder prasselte der Regen in der Früh auf unser Zelt. Aber heute ist keine Weiterfahrt angesagt und wir drehten uns genüsslich noch einige Male um. 😎
Arlett füllte eine große Trommel mit Wäsche und wir waren für die nächsten Tage wieder voll einsatzfähig.
Wetterbedingt blieb es trotzdem nur bei einem kleinen Wanderausflug an der Küste entlang. Die Angeln hatten wir sicherheitshalber im Rucksack eingepackt, um gegebenenfalls irgendwo unser Glück zu versuchen. Allerdings hat es dauerhaft geschüttet und die Gelegenheiten zum Angeln waren rar.


Vom Regen doch ganz schön eingesaut, verteilten wir die Klamotten zum Trocknen im Zelt und gingen ins Pub.
Ein reichhaltiger Salattopf als Abendessen und ein anschließender wunderschöner Sonnenuntergang beendeten den entspannten und regenreichen Tag. Morgen soll das Wetter schöner werden und wir wollen eine größere Wanderung angehen. 😎👍

Küstenwanderung
Die Morgensonne, die sich schon um 4 Uhr in der Früh ankündigt, nachts eigentlich gar keine Ruhe gibt und immer einen leichten Schein am Horizont hinterlässt, steht morgens um 8 Uhr schon hoch am Himmel.
Die Küstenwanderung steht an: Von Scourie nach Tarbert, einem winzigen (Schlauchboot-) Fährhafen mit gerade mal einem einzigen Haus.
Gegen 10 Uhr sind wir aufgebrochen. Angeln, warme Kleidung und Regenklamotte in unseren Rucksäcken. Ein wunderschöner Pfad führte an der Küste entlang und bot sehr abwechslungsreiche Blicke auf Küste und zahlreiche kleine Seen, sowie sanfte Hügel.





Das eine Haus am Fährhafen war, wer hätte es gedacht, ein Pub, bzw. ein Restaurant. Während wir eine Suppe und ein Kaltgetränk zu uns nahmen, mussten wir uns schon über den Gefahrenhinweis auf der Rückseite des Bierglases amüsieren:

Auf den insgesamt 12 Kilometern Weglänge summierten sich die Auf- und Abstiege, so dass wir am Ende des Tages doch über 500 Höhenmeter auf dem „Tacho“ hatten.
2023-06-27
Scourie – Rosemarkie // Wetter: Dauerregen ab Mittag // Temperatur: nachts 9°C, tagsüber 13°C
Schottisches „Sauwetter“
Regen war schon ab 10 Uhr für heute angekündigt. Um ein trockenes Zelt einpacken zu können, sind wir kurz nach 7 aufgestanden und haben die letzten drei Tage Zeltbehausung wieder in ein ordentliches Packmaß verwandelt. 💪🫣
Unser Frühstück bestand aus Porridge und Joghurt, jeweils mit Bananen verfeinert. Danach wurden die Pferdchen gesattelt und wir haben uns von zwei sympathischen Leipzigern verabschiedet, die beide immer wieder gemeinsam in den Motorradurlaub aufbrechen, obwohl einer von Ihnen schon vor 15 Jahren nach Norwegen ausgewandert ist. Das sind eben haltbare Männerfreundschaften! 👍

Das weitere Motto lautete: „go north“ auf der NC500 (North-Coast 500 miles). Die Temperaturen lagen bei 13 Grad. Eine Klamottenschicht mehr hätte mich in die Komfortzone versetzt, aber wie es oft so ist:
Geht scho, basst scho, fahr´ma weida…


Die NC500 ist eine bekannte und viel befahrene Rundtour an der Nordküste Schottlands, die von vielen Motorrad-, Wohnmobil- und Lastwagenfahrern genutzt wird. Über weite Strecken führt diese Strecke als Single-Road, was ein dauerndes Anhalten und Beschleunigen zur Folge hat. Wir vermuten, dass die schottische Sparsamkeit hier im Straßenbau ihren Ursprung fand! 🙈😂
Sparsam für mein zur Neige gehendes Reifenprofil ist diese Gangart jedoch nicht. Wir haben noch ca. 1500 – 2000 km bis Hamburg und das Profil sollte wenigstens noch sichtbar sein, wenn neue Reifen dort aufgezogen werden. 🙈
Kurz vor der Tank- und Mittagspause knackten wir dann unsere 15.000 km – Marke! Respekt, nominell haben wir damit jetzt die Hälfte der Strecke absolviert! Ich zweifle ein wenig, ob am Ende der Reise vielleicht doch noch ein paar Kilometer mehr auf der Uhr stehen werden. 🫢

Nach einem guten Mittagessen hat er uns dann doch endlich erwischt. Der schottische Regen! 🙈 Richtig nass und ekelhaft war es und wir freuten uns schon auf eine Pause.
In der „Distillery Glenmorangie“ haben sie etwas betreten geschaut, als wir, noch die Helme auf dem Kopf, den Showroom betraten und unsere Pfützen hinterließen…
OK, in einem Showroom, wo es Whiskyflaschen für über 1000 Pfund (pro Flasche!, nicht das Fass!) zu kaufen gibt, erwartet man stubenreine und trockene Kundschaft. Das waren wir in diesem Falle nicht, also sahen wir auch vom Kauf einer dieser Flaschen ab. 😂😂😂
Ich vermute, dass wir nicht einmal im Surf & Turf – Anhänger bedient worden wären… 😉

Geendet hat unsere Regenfahrt schließlich ein paar Kilometer nordwestlich von Inverness auf dem bis dato teuersten Campingplatz unserer Reise. Aber wir waren froh, überhaupt einen Platz gefunden zu haben, da wir uns inzwischen in der Hauptsaison befanden und schon einige Plätze ausgebucht waren…
Auf jeden Fall war es uns mal wieder möglich, ein paar Berichte über die letzten Tage ins Netz zu stellen. 😎👍
2023-06-28
Rosemarkie – Aberdeen // Wetter: Dicke Wolken und Regen // Temperatur: nachts12°C, tagsüber 15°C
Loch Ness
Das Zelt konnte trocken eingepackt werden. Die Delphine, die der Service-Mann vom Campingplatz gestern avisiert hatte, hatten wir schon gestern von der Cromarty-Bridge aus gesehen, so dass wir nicht allzu traurig waren… 😉😢
Aberdeen war unser heutiges Tagesziel. Auf Grund der fehlenden Campingstruktur haben wir dort kurzfristig ein Privatzimmer für eine Nacht gebucht. Inverness haben wir nur im Durchfahren kurz angesehen und sind dann weiter zu Loch Ness, dem sagenumwobenen Ungeheuer-See.
Ich kannte „Nessi“ ja schon und war verhalten in der Hoffnung, irgendetwas zu sehen. 😉
Der See war durch heftigen Wind aufgewühlt und die Uferstraße bot wenig Durchblicke auf Loch Ness, geschweige denn auf ein Ungeheuer! Wenigstens haben wir noch das Urquhart Castle von der anderen Uferseite entdeckt. Das reichte uns dann auch bei dem unfreundlichen Wetter und wir drehten nach Osten Richtung Aberdeen ab.

Auf dem Weg kreuzten wir den wunderschönen Cairngorms National Park und staunten nicht schlecht, als wir am „Lecht Ski Centre“ vorbeifuhren, dessen Talstation sich auf anständigen 637 müNN befand.
Hier musste also Eddi the Eagle, der einzige olympische britische Skispringer, seinen Ursprung haben oder besser seine ersten Flugversuche gestartet haben. Genug Adler als Vorbild gibt es ja in dieser Gegend. 😀🦅

Gegen 17 Uhr kamen wir nach etwas Suche bei unserem „Vermieter“ in Aberdeen an, duschten und bestiegen kurz später den Bus in die Stadt. Bei Sonnenschein hätte man wohl den silbrigen Effekt der Natursteinfassaden wahrnehmen können, aber der hatte heute leider schon Feierabend. Die wenigen Sehenswürdigkeiten (oder war es nur eine?) waren schnell gesehen. Der mannshohe „ABERDEEN“ Schriftzug war dann doch auch noch ein Foto wert. Der Thai, bei dem wir essen waren, verdiente keine nähere Erwähnung…


2023-06-29 bis 30
Aberdeen – Braemar // Wetter: anfangs sonnig 😬 // Temperatur: nachts12°C, tagsüber 18°C
Ausspannen in Braemar
Wir richteten am Morgen unsere Wirbelsäulen wieder gerade, nachdem sie über Nacht in einer Art Hängematten-Bett die Form einer Banane angenommen hatten. Wieder geradegebogen starteten wir schon früh um 9 Uhr los, um rechtzeitig im nicht zu weit weg gelegenen Cairngorms National Park (den wir gestern schon angeschnitten hatten) anzukommen.
Dort wollten wir in Ballater oder Braemar einen Caravan-Park aufsuchen. Weil wir aber von unseren Leipzigern in Scourie schon erfahren hatten, dass dort alle Campingplätze schnell ausgebucht sind, nutzten wir die Gunst der Stunde (es war noch vor 12:00 Uhr) und haben einen schönen Platz bekommen. 💪😎
Nun war folgendes Freizeitprogramm angesagt: Wandern, Fischen und Golfen.

Während der Wartezeit, da wir erst nach der „Mittagsruhe“ 🙄 auf unseren Zeltplatz durften, besuchten wir in unserer Motorradklamotte den örtlichen Golfclub und fragten nach den Konditionen für eine Runde Golf mit Leihausrüstung. Man kann als Golfer ja nicht einfach von der Insel wieder flüchten, ohne nicht wenigstens eine Runde Golf gespielt zu haben. 🤭

Und wer sagt´s denn: Auch mit einer verletzungsbedingten Pause von 2 Jahren (Arlett) und 1,5 Jahren (ich), fanden unsere Bälle erstaunlich gut ihr Ziel und wir grinsten uns einen ab, dass es so gut klappte! Glücklich und zufrieden ging es ins Dorf-Pub zum Essen, wo wir den sehr schönen Tag ausklingen ließen.


23-06-30 Wandern bei Wind und Kälte
Über Nacht sind wieder einige heftige Regenschauer übers Zeltdach gezogen und ließen uns trotzdem, oder gerade deshalb wunderbar schlafen. Eine ordentliche Portion Müsli, bzw. Porridge sollten uns für die geplante Wanderung stärken. Es standen 15 km Strecke und 560 Höhenmeter an.
Wir starteten direkt vom Campingplatz in Treckinghose und kurzem Shirt und stiegen auf in Richtung Mount Mallone. Anfangs begleiteten uns noch niedrige Bäume, hohes Strauchwerk und eine begrenzte Anzahl unserer lieben Freunde, den Midges.
Später zog sich ein steiniger, angenehm steiler Pfad durch nur noch wadelhohes Heidekraut. Es ließ sich ab und zu sogar etwas Sonne erblicken.


Nach einem Drittel der Aufstiegsstrecke, verschwand die Sonne ganz und ein sehr kalter, starker Wind blies unbarmherzig über die öde Bergkuppe. Wir legten auf dem restlichen Weg zum Gipfel zwei Schichten nach: Erst eine lange warme Jacke und dann gegen den Wind noch unsere Regenkleidung.

Der Gipfel wurde uns durch zwei größere Antennenmasten samt Betriebsgebäude angezeigt. Nicht gerade aufregend, hier im Nationalpark. Doch die Bewegung tat uns sehr gut und wir stiegen dann einen langen, holprigen Wirtschaftsweg wieder ins Tal hinunter.

Den Rest des Tages verbrachten wir auf Grund des kalten Windes und der dauernden Regenschauer, die übers Land zogen, im Zelt, kochten am Abend wieder ein leckeres Dal (–> siehe Koch-BLOG) und schlüpften frühzeitig in unseren Schlafsack.

2023-07-01
immer noch Braemar // Wetter: stark windig und vorerst sonnig // Temperatur: nachts 12°C, tagsüber 13°C
Abwarten in Braemar
Die Fähre am 04.07.23 haben wir schon frühzeitig von Irland aus gebucht, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, keinen Platz mehr zu bekommen. Eigentlich ist es kein Problem, auf einer Fähre mit dem Motorrad unterzukommen. Allerdings kenne ich es auch nicht, dass man ein Schlafkabine dazubuchen muss und dadurch die Plätze natürlich begrenzt sind. Früher hatte man auch ohne Vorbuchung immer einen Deckplatz oder Schlafsessel erhalten. So ändern sich die Zeiten… 🤷♂️
Anyway, dieser Umstand beeinflusst natürlich die Planung. Dazu kommt ein Sturmtief, das für die nächsten Tage angesagt ist: Mit Böen bis zu 70 km/h ist das mit unserem Zelt sicher eine Herausforderung. 😬🫣
Also Planung geändert. Wir verweilen noch einen Tag hier in Braemar und haben für die nächsten zwei Tage nahe Edinburgh ein Pod (kleines Wohnfaß / Hüttchen) auf einem Campingplatz gebucht, um dem Wind aus dem Weg zu gehen und von dort aus Edinburgh zu erkunden.
Der geplante Fishing-Day heute fiel leider ins Wasser. Gestern erfuhren wir, dass wir zwar eine Permission für 8 Pfund pro Angel erhalten könnten, aber dann mit „Fliege“ fischen müssten. Spinner war nicht erlaubt. Für´s Fliegenfischen ist unsere Angelausrüstung leider nicht geeignet. Tja, dann wohl erst in Norwegen wieder… 🎣
Das Zelt wurde heute das erste Mal mit allen Heringen, die zur Verfügung stehen, abgespannt und wir hoffen, dass wir die erste Sturmnacht gut überstehen werden. Wir sind gespannt. Drückt uns bitte die Daumen! 🤞😍
2023-07-02 bis 03
Braemar – Edinburgh // Wetter: stark windig und durchaus oft sonnig // Temperatur: nachts 10°C, tagsüber 15°C
Zwei Tage Edinburgh
Die Konstellation der letzten Einkäufe ergab ein erstaunlich gutes Müsli in der Früh. Griechischer Joghurt, schottische Erdbeeren, etwas süßes Crunchy-Müsli aus der Tüte, das von mir noch mit Honig ergänzt wurde. 🤗 So kann ICH (ich kann hier nur für mich sprechen) sehr gut meinen Tag beginnen. 💪😎

Kurz nach 10 Uhr waren wir auf der Piste. Eine Strecke, über mehrere Kilometer mit einer Achterbahn vergleichbar, empfing uns nach der morgendlichen Einlaufphase: Viele Kurven und Kuppen, die von der Ausrundung so steil bemessen waren, dass man mit einer Geschwindigkeit von ca. 70 – 80 km/h wirklich aus den Federn gehoben wurde. Ha, was für ein Spaß!!! Das Müsli wurde ein zweites Mal ordentlich durchgerührt. 😅
Ansonsten war die Fahrt trocken und sonnig und wir kamen schnell unserem Ziel näher. An der Fourth Bridge angekommen fanden wir ein wunderschönes Café, an dem wir pausierten und einen Platz im Schaufenster einnahmen. Ideale Pause, um danach in Edinburgh einzuziehen. 👍





Der Campingplatz mit unserem Pod lag ca. 15 km außerhalb von Edinburgh, war aber sehr gut mit dem Bus zu erreichen. Wir bezogen unser nettes VW-Käfer-Pod (mit Bulli-Einrichtung), welches man auch Schlumpf-Hütte nennen könnte, sicherten unsere Pferdchen und zogen sogleich los, um noch erste Eindrücke von Edinburgh einzufangen.


Der Abend in Edinburgh war umfänglicher, als wir vorerst dachten. Vor allem von den Wegstrecken her. Von der zentral gelegenen Princes Street wollten wir mal schnell zum Hafen runterlaufen. Ok. Das hat dann auch geklappt, aber wir waren schlichtweg fast eine dreiviertel Stunde unterwegs. Danach war eine Pause in einem Pub notwendig.


Die Pause war allerdings so lange, dass alle Küchen der interessanten Kneipen zwischenzeitlich geschlossen hatten (es war schließlich schon nach 20:00 Uhr! 🤦♂️). Nur von Bier wollten wir uns dann doch nicht ernähren, also haben wir uns in einer der letzten Kneipen mit Verpflegungsangebot mit Fast-Food durch den Abend gemogelt. 🫣
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Sightseeing. Es war ja auch noch unser letzter Abend in Schottland. Gespannt auf neue Abenteuer, aber doch etwas wehmütig, dass wir das liebgewonnene Schottland mit dem unnötig schlechten Wetter bald verlassen werden, machten wir uns mit dem Bus wieder auf Entdeckungsreise.
Erster Halt war noch auf dem Hinweg in die Stadt ein markanter Hügel, der vorgelagert zum Arthur´s Seat im Hollyrood Park, einen sehr schönen Blick auf Edinburgh bot. Bei starkem Wind sind wir eine halbe Stunde dort hoch gelaufen und haben den großartigen Ausblick genossen.





Wieder unten am House of Scottish Parliament angekommen, wunderten wir uns über die temporären Einzäunungen, die in der ganzen Stadt aufgebaut waren. Marathon? Radrennen? Papstbesuch?
Nein. Prinz, ähhh König Charles war für übermorgen angekündigt und die ganze Stadt spielte verrückt…
Trotz aller Absperrungen konnten wir uns einen sehr guten Eindruck von dieser wunderschönen Stadt machen und müssen festhalten, dass Edinburgh Schottland aus Städtesicht sehr aufwertet und so dem Pub-reichen Irland ein wenig entgegenzusetzen hat.






In Sachen Whisky hat Schottland natürlich jede Menge zu bieten. Ein Besuch in der „The Scotch Whisky Experience“ führte uns das augenscheinlich vor:
Wenn für uns eine Flasche Whisky für 100 Euro zu einem sehr edlen Tropfen gehört, wird man hier schnell eines Besseren belehrt und relativiert. Flaschen bis zu 20.000 Pfund sind dort erhältlich… 🫣






Leider waren wir für die Besichtigung der Brittania, der könlglich englischen Yacht, zu spät dran. Besichtigungen waren nur bis 14:30 Uhr möglich und wir waren eine gute Stunde später dort.
Diese Yacht war seit 1953 in königlicher Verwendung und wurde auch für viele soziale Projekte, z. B. Flüchtlingshilfe eingesetzt. Auch verbrachten Prinz Charles und Lady Di dort ihre Flitterwochen…
Im Jahr 1997 wurde sie dann ohne Ersatz ausgemustert und dient seit dem als Museum.

Statt die Brittania zu besuchen, haben wir das durch den Besuch eines netten Pubs ersetzt und haben uns dort ein frühes Abendessen schmecken lassen. Wohl das letzte in Schottland. 😥

Unser Day-Ticket brachte uns wieder den weiten Weg vom Hafen in die Altstadt zurück. Dort haben wir den Tag in einem Pub mit Live-Musik ausklingen lassen. Morgen geht es nach Newscastle und dann wieder auf die Fähre nach Amsterdam. Schön war es in Irland und Schottland! Wir kommen wieder!
Und dann freuen wir uns natürlich wieder auf das Eine ganz besonders:
Endlich wieder rechts fahren! 😂😂😂
Hallo Ihr Beiden, wie angekündigt verfolge ich ab jetzt euren weiteren Weg immer wieder mal. Arlett und Markus, unsere Begegnung und den netten Abend habe auch ich in sehr schöner Erinnerung. Danke dafür.
Aus der Tourbeschreibung lese ich eine Begeisterung heraus, die ich sehr sehr gut nachempfinden kann. Gerne wäre ich mit dabei wenn ich die fantastischen Bilder sehe. Es ist einfach beeindruckend schön.
Nachdem sich unsere Wege getrennt haben, bin ich in Richtung Ostküste gefahren. Mein Scout TomTom hat mich dann die nächsten beiden Tage über Einstellung „kurvenreiche und gebirgige Route“ gefühlt um jede Milchkanne durch unzählige Dörfer und Landschaften bis zur Fähre in Newcastle geführt. Über Nacht bin ich dann am Donnerstagmorgen in Amsterdam angekommen und am frühen Nachmittag wieder wohlbehalten zuhause eingetroffen.
Euch wünsche ich eine weiterhin erlebnisreiche Tour und freue mich schon jetzt auf die weiteren Berichte dazu. Markus, wenn ich auch dein Angebot ab Hamburg noch ne Strecke nach Skandinavien mitzufahren leider nicht wahrnehmen konnte, so werde ich aber virtuell dabei sein.
Liebe Grüße aus dem Norden
Gerd
Hallo Gerd!
Schön von Dir zu hören und gut, dass Du wieder wohlbehalten zuhause angekommen bist.
Wir sind jetzt 3 Tage im Norden von Schottland zum Ausspannen gewesen.
Jetzt nähe Inverness mit einem Nachmittag voll schottischer Regenbreitseite. 🫣
Viele Grüße von uns beiden und wir freuen uns, wenn Dir die Berichte gefallen!
Hallo Ihr Beiden,
Hab die letzten Wochen pausiert 🫢 aber die Route würde auch meinen Vorstellungen entsprechen – leider habe ich aber das Motorradfahren schon vor längerer Zeit an den Nagel gehängt! Ich lasse jetzt fahren und freue mich über Eure tollen Erfahrungen. Vielleicht macht ihr nach Eurer Rückkehr ja einen Vortrag draus? Wäre eine gute Gelegenheit sich nach langer Zeit mal wiederzusehen bzw. sich kennenzulernen.
Gute Fahrt weiterhin!! ✊
Andrea & Klaus
Danke ihr beiden!
Das wäre schon eine Idee, einen Vortrag darüber zu machen. Wir gehen mal in uns. Arlett wurde diesbezüglich auch schon angefragt 😉
Schau mer mal, dann se ma scho!