2023-08-26
Budapest – Vârciorog // Wetter: brütend heiß // Temperatur: nachts 20°C, tagsüber 38°C
Mühsam nach Rumänien
Die für heute angesetzte Route versprach wenig Reizvolles, außer unserem Ziel Rumänien. So erwartete uns auch eine endlos langweilige Strecke bei extrem warmen Temperaturen. Zeitweise kletterte das Termometer während der Fahrt auf knapp 40 Grad. 🥵
Die Kühltaktik für dieses Wetter heißt Wasser! Schon in der Früh, kurz bevor wir losfuhren, wurde das T-shirt noch einmal im Waschbecken gewässert, ausgewrungen und angezogen. Mit der Wasserflasche haben wir auch in regelmäßigen Abständen den Kopf begossen, um die kühlende Wirkung der Helmlüftung zu verstärken.
Auf diese Randbedingungen stieß auch noch die langweilige Einöde Ungarns bis zur Grenze. Halb benebelt von der Hitze mussten wir immer wieder Halt machen, um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Eine klimatisierte Tankstelle und ein klimatisiertes Fast-Food-Lokal halfen dabei. Und manch eigentümlicher Kreisverkehr mit Flugobjekt…


Irgendwann näherten wir uns der Grenze zu Rumänien und wir mussten unerwartet unsere Ausweise zeigen. Bis zur Grenzstadt Oradea schwitzten wir uns entgegen, dann erbllckten unsere Augen endlich wieder Hügellandschaft! Juchhuu! Endlich die lang ersehnten Berge Rumäniens! Schon fühlten wir, wie unsere positive Energie erwachte.

Der angepeilte Campingplatz (DAScamping) war noch eine halbe Stunde entfernt und diese halbe Stunde belohnte uns für die mühsamen knapp 300 Kilometer durch Ungarn. Dort wurden wir mit einer ehrlichen Herzlichkeit und zwei kalten Bieren von den Campingplatzbetreibern empfangen. 😍



Wir bauten unser Zelt auf und noch während wir aufbauten fragte uns ein Mädel aus einer rumänischen Gruppe, ob wir nicht am Abend mitessen möchten. Wir sagten der Einladung spontan zu.
Parallel fragte uns die Besitzerin, ob wir irgendeine Hilfe benötigen würden und stellte uns als Willkommensgeschenk eine kleine Flasche Pflaumen-Schnaps (Palinka) und einen Kirschlikör hin… 👍🥴🫣

Wie man sich vorstellen kann, war der Abend sehr kurzweilig und alkoholintensiv. Zum Glück haben wir uns brav zurückgehalten, da Schnaps ja nicht unser Favorit ist. Trotzdem muss man betonen, dass der 52-prozentige selbsgebrannte Pflaumen-Schnaps astrein und von hoher Qualität war. 😶🌫️😶🌫️😶🌫️
2023-08-27
Vârciorog – Horea // Wetter: heiß // Temperatur: nachts 10°C, tagsüber 35°C
Abenteuer Auffahrt zum Black-Sheep-Camp
Gerne wären wir noch auf dem Campingplatz bei den rührenden Betreibern geblieben, aber unser Weg wollte uns in die Berge führen. Am Morgen bekamen wir wie selbstverständlich noch einen Kaffee serviert und wir versicherten den beiden, dass wir sie wieder besuchen werden, sobald wir wieder in Rumänien sind.

Wir verabschiedeten uns und unsere unbefestigte Strecke führte uns gleich in der Früh an einem wunderbaren Bachlauf entlang. Dichte Mischwälder, links und rechts des Bachlaufs Grasebenen, die zum Picknick und auch Zelt aufbauen verleiteten. Kurze Zeit später Ausblicke auf einen Stausee und kurvige Straßen wie im Schwarzwald. Wunderbares Rumänien! 😍



Am Nachmittag kamen wir dann an unseren Zielort: Black Sheep Camping. Nicht ganz. Aber ganz in die Nähe. Etwa 2 Kilometer weg. Es ging von der Hauptstraße in einen unbefestigten Weg, der immer kleiner und kleiner wurde… 🫣😬🙈
Arlett war also wieder in ihrem Element! 😱 – Und auf einmal Wasser! Der Weg führte uns durch eine Art kleinen Bach, der als „Weg“ getarnt war. Danach ging es steil bergauf über einen groben Schotterweg. Ich fuhr voraus und dachte mir noch: Uihhh, das wird jetzt eng.


Nachdem ich über die Helmkommunikation Arlett ein paar Tipps für die Wasserdurchfahrt „gefunkt“ hatte, war sie im Schwung und ich stieg schnell auf mein Pferdchen, um den steilen Anstieg vorfahren zu können:
„Nicht langsamer werden!“ – „Bleib am Gas“ – „Das schaffst Du schon“ waren meine Tipps. Und, yeah, Arlett hat diesen wirklich nicht einfachen Anstieg durch grobes Geröll und ausgewaschene Wasserrinnen gemeistert! KLASSE!!!
Etwas zittrig und voller Adrenalin erreichten wir den Campground. Oder sagen wir lieber diese Outdoor-Freak-Gemeinde. An einem wirklich wunderbaren Platz begrüßten uns die Betreiber und erklärten die „Hausreglen“:
Dusche im Holzverschlag und Plumpsklo, das war der Platz.
Etwas kommunenartig schaukelten seltsame Gestalten in Hängematten, zwei Mädels machten mit Keyboard und Gitarre Musik und ein junger Typ bot uns gegrillte Würste an, die eh weg müssten…
Es hätte uns nicht gewundert, wenn aus dem Gebüsch noch ein Cannabisverkäufer seine frisch gepflückten Blätter angeboten hätte. 😂



Trotzdem haben wir einen unserer schönsten Zeltstellplätze auf der Reise dort gefunden. In über 1000 Meter Höhe, sicher nicht weit vom nächsten Bären weg 😉
2023-08-28
Horea – Săsciori // Wetter: schon wieder heiß // Temperatur: nachts 20°C, tagsüber 37°C
Anfahrt zur Transalpina
Nach gutem Frühstück in den ersten Sonnenstrahlen und Verpacken des nassen Zeltes (es war in der Nacht extrem feucht) ging es an den Abstieg vom Black-Sheep-Camp. Arlett überließ mir den Part des Chauffeurs und war froh, dass ich die beiden Pferdchen sturzfrei über die Schlüsselstellen des Abstiegs führte.



Dann begann wieder das Kurvenparadies. Auf der Strecke lag eine Goldgräbermine, die wir besichtigen wollten. Allerdings war die Wegführung sehr grob und in unserem beladenen Zustand einfach zu riskant. Wir drehten um und blieben heile! 😅



180 Kilometer später zogen wir in einem Campingplatz direkt am Anfang der Transalpina, einer der besten Motorradstrecken Rumäniens, ein. Nudeln mit Speiseresten, die nach 3 Tagen Hitze im Koffer nicht mehr so wohlgeformt aussahen, stand auf der Abendkarte. Hat trotzdem sehr gut geschmeckt!
2023-08-29
Transalpina // Wetter: zu heiß // Temperatur: nachts 19C, tagsüber 30°C
Transalpina
Das Foto unseres Zeltplatzes gab es leider nur ohne Zelt. Das standardmäßige Zeltfoto haben wir schlichtweg vergessen! 😂 Also stellt euch einfach unser Zelt an diesem Platz zwischen den Motorrädern vor… 👍

Nach einem Tankstop fuhren wir die sagenhafte und unglaublich schöne Transalpina.
Einhundertzehn! (110) Kilometer Kurve an Kurve bei bestem Straßenbelag. Von dichten Wäldern mit Seen und wunderbaren Almmatten, dann langsam aus der Baumzone entwachsend über gelbe Grasmatten. Und überall ganz offizielle Gravelroads, die den Höhenlinien der Bergketten folgten. Ein unglaubliches Revier für 4×4 und Enduro! Grandios!
Sardinien ist ja schon eine Wunderwelt an langen Kurvenstrecken. Aber die Transalpina toppt das noch!










Beendet haben wir den Tag in einem Hotel, da eine Gewitterfront aufgezogen ist. Und wir haben das nicht bereut, da es jetzt, kurz vor Mitternacht immer noch regnet. Morgen müssem wir damit kein nasses Zelt einpacken und können ganz entspannt erst mal sondieren, was das Wetter macht.
Wenn alles klappt, werden wir an den Ausgangspunkt der Transfagarasan Hochstraße fahren. Das nächste Highlight, auch wenn man von Reisenden erfährt, dass diese noch viel bekanntere rumänische Straße sehr überlaufen sein soll. Nicht nur von Fahrzeuglenkern, sondern auch von angefütterten Bären! Wir werden berichten!
2023-08-30
Transalpina – Petroani // Wetter: am Ende Gewitter // Temperatur: nachts 19C, tagsüber 30°C
Bypass zur Transfagarasan
Unser „Wurzelsepp-Hotel“ war so, wie wir es getauft hatten. Weder die Crew vom Restaurant, noch die Rezeption waren in irgendeiner Weise organisiert. Jeder hat sein Ding gemacht und war nur sich selbst gegenüber verantwortlich. Klar, wenn dann die Gäste nicht unbedingt zufrieden sind…

So auch am Morgen. Der Rezeptionist am Vorabend hat uns etwas von Frühstücksbuffet erzählt, das ab 10 Personen eröffnet wird. Hä? Gut, wir gingen hinunter, um die Frühstücks-Optionen ausfindig zu machen.
Buffet? Keine Spur. Breakfast? Ja, gerne, aber nur a la carte.

Also sahen wir uns die Karte an und es gab ein paar wenige Optionen, die dann kleinteilig mit jeweils Aufpreis ergänzt werden konnten: Eier, Butter, Brot, Ketchup, Majo…
Gerade als eine Kellnerin mit dem Zettel ankam, standen wir auf und winkten ab. Nein Danke, das können wir uns auf dem Weg deutlich günstiger und besser organisieren.
Also husch, husch ins Zimmer und unser Gepäck zu den Pferdchen bringen. Eine halbe Stunde später saßen wir im Sattel und folgten der DN7A, der West-Ost-Verbindung Richtung Transfagarasan. Wunderbare Kurven erwarteten uns. Leider war die sich wunderbar durch den Wald schlängelnde Straße von den heftigen Gewittergüssen der Nacht noch nass, so dass wir uns nur gezügelt bewegen konnten, bis die Sonne erste Streckenabschnitte abtrocknete.
Nach vielen Ortschaften kam dann endlich eine Möglichkeit zum Frühstücken. Ok. Es war schon fast Mittag und wir werteten die Mahlzeit halt dann als „Brunch“ auf… 🙄😉

Die DN7A führte uns weiter durch Wälder, Berge, Schluchten und kurzweilig durch den größten Teil des Tages.
An einer Kreuzung entdeckten wir eine Kärcher-Station, an der wir unsere Ketten mal wieder vom Staub und Kettenfett befreien wollten. Wir hielten an und säuberten unsere Pferdchen und deren Geschirr 😉.


Die Ketten haben wir dann im einsetzenden Berufsverkehr wieder trocken gefahren, um sie später schön neu einzufetten. Unsere Fahrt endete am Zubringer zur Transfagarasan an einem netten, kleinen Campingplatz, der auch noch einen wunderbaren Vollmond zu bieten hatte. 🤗



2023-08-31
Petroani – Hermanstadt // Wetter: durchsetzt // Temperatur: nachts 12°C, tagsüber 31°C
Transfagarasan – Strasse 7C – Bärenpass 🐻
Der Morgen begann mit Überraschungen. Der bulgarische Zeltnachbar Kosta, mit dem wir uns am Vortag ausgiebig austauschten, kam irgendwann in der Nacht mit einem Plattfuß an seinem Hinterreifen am Zeltplatz an. Heute Morgen erzählte er sein Abenteuer, wie er „nach Hause“ gekommen war.

Gegenseitige Hilfe unter Motorradfahrern ist selbstredend und so half ein polnischer „Bär“ und ich ihm dabei, seinen Plattfuß zu reparieren. Kurz bevor wir fertig waren rief Arlett und deutete auf mein Pferdchen: Es hatte sich einfach hingelegt. 🫣


War doch der Hauptständer in der feuchten Wiese eingesunken und hat dann der Schwerkraft nachgegeben. Naja, passiert schon mal, dachte ich. Ist ja auch nicht schlimm, wenn sich das Pferdchen in der Wiese wälzen will… 😂
Leider war dann doch der rechte Koffer etwas verzogen. Da muss ich hier schon mal zum Besten geben, dass ein Touratech-Koffer in Punkto Qualität dem Hepco-Becker-Koffer deutlich überlegen ist… Auf jeden Fall sind wir dann doch noch mit einer Stunde Verspätung losgekommen, um die legendäre rumänische Passstraße Transfagarasan zu erklimmen.
Das schon massive Verkehrsaufkommen beunruhigte uns. Sollen wir jetzt im Convoi den Pass hoch-dümpeln? Wir hatten Glück. Teile der Passstraße wurden neu geteert und demzufolge war eine Verkehrsampel eingerichtet, an die wir uns an der langen Schlange vorbei hingemogelt haben. Nach einer guten halben Stunde Wartezeit starteten wir mit ca. weiteren zehn Motorradfahrern als erste die Auffahrt.

Einige Kilometer weiter der nächste Stau. Diesmal aber ein Gaffer-Stau. Was gab es denn zu gaffen?
Uihh, da saß doch Mister Teddy himself an der Leitplanke der Gegenfahrspur und sonnte sich genüßlich in der Mittagssonne.
WOW. Ein wilder Bär! Mitten auf der Straße! Natürlich hielten sämtliche Fahrzeuge an und machten Fotos, so dass wir den wirklich niedlich wirkenden Braunbären in Hosenboden-Sitzposition schon kaum mehr sehen konnten.
Aber es sollte ja nicht unser letzter Bär für heute werden! Bis zur Auffahrt der Südrampe sahen wir sage und schreibe 9 Bären! Zwei Alleinstehende Single-Bären, eine 4-köpfige Bärenfamilie und eine alleinerziehende Mutter / Vater mit ihren / seinen zwei Nachkömmlingen… 🤗🤗🤗 WUNDERBAR!

Wir verließen irgendwann die Waldgrenze und begaben uns in eine dicke Wolken- und Nebelfront. Zum Glück haben wir auf der Südrampe noch einige Fotos geschossen, denn nach der Tunneldurchfahrt auf der Nordrampe des Passes empfing uns dichter Nebel und Regen.



Nachdem wir die Nordrampe hinuntergefahren sind, suchten wir uns einen Platz zum Picknicken und haben erst einmal Pause gemacht. Eine Unterkunft für die Nacht haben wir während der Pause online gebucht: Mitten im Zentrum von Sibius / Hermannstadt. 😎👍

Die letzten Kilometer nach Hermannstadt hinein waren wir zum Glück wieder auf einer Nebenstrecke unterwegs. Auf der Hauptroute war es weder schön, noch entspannt zu fahren. In unserer Unterkunft angekommen (es war ein uralter, denkmalgeschützter Gasthof) bot sich ein spannender Blick auf den „Ring“, den Hauptplatz der Stadt.

Nach einer Dusche starteten wir natürlich sofort, um die als angepriesen schönste Stadt Rumäniens unter unsere Fittiche zu nehmen. Und wir waren begeistert! Eine wirklich sehr schöne Stadt mit spannender Geschichte und einem angenehmen und heimeligem Flair. Wir haben uns wieder einmal sofort wohlgefühlt.



Mit einem Besuch der Kathedrale von Herrmannstadt und Gang auf den Kirchturm schlossen wir unser heutiges Kulturprogramm ab und staunten über den schönen Ausblick über die begeisternde Stadt!




Mit dem anschließenden Essen waren wir leider wieder einmal auf Kriegsfuß, dafür hat uns eine nette Cocktail-Bar den restlichen Abend ausgleichend versüßt.


Auf Grund dessen, dass uns die Karpaten und das Land bis jetzt so immens gut gefallen haben, haben wir beschlossen, unsere Route abzuändern, um auch die weiter östlich gelegenen Teile der Karpaten entdecken zu können.
Morgen werden wir die Wehrburgen besuchen und mehr berichten. 😍
2023-09-01
Hermannstadt – Schäßburg // Wetter: durchsetzt // Temperatur: nachts 12°C, tagsüber 31°C
Wehrburgen aus deutscher Siedlerzeit
Ein morgendlicher Stadtbummel mit einem gesunden Granola-Bowl-Frühstück brachte uns die Energie für weitere Kulturdenkmäler auf dem Weg:
Die Wehrburgen, die sich in Siebenbürgen und oft auch auf der UNESCO-Liste befanden. Orte wie Wurmloch oder Biertan besuchten wir und ließen uns in die Vergangenheit mitnehmen. Deutsche Siedler, die später vertrieben wurden, hatten vor vielen Hundert Jahren hier in Siebenbürgen Dörfer gegründet und Regionen besiedelt.


An vielen Gebäuden stehen noch deutsche Namen und sogar heute wird von der älteren Generation noch deutsch gesprochen. Ein komisches Gefühl, wenn man als Deutscher in eine deutsche Aussiedler-Heimat kommt…







Das Ziel heute war Schäßburg, oder auch Sighisoara neuzeitlich genannt. Ein überteuerter, dafür sehr zentral gelegener Campingplatz bot uns den Ausgangspunkt für eine weitere Stadtbesichtigung dieses auch sehr netten Städtchens. Die Sachsen wußten schon, wo es schön ist… 😉




2023-09-02
Schäßburg – Lacu Rosu // Wetter: weiß-blau // Temperatur: nachts 10°C, tagsüber 29°C
Mehr von den Karpaten
Unser Standard-Frühstück, bestehend aus Kaffee, Müsli, Porridge und ein wenig Obst dazu, nahmen wir ein, während das Zelt in der Sonne trocknet. Das Routineprogramm Pferdchen beladen, Tageskilometerzähler nullen und China-Handy mit Trackfunktion starten wurde erledigt.


Die Boliden 🤭 wurden gestartet und es ging ostwärts. Die Kurven der letzten Tage hatten es uns angetan und wir wollten eine weitere Schleife in den Karpaten drehen.




290 Kilometer stehen auf dem Tagesprogramm. Mindestens zwei Drittel davon sollen spektakulär sein. Und das waren sie größtenteils auch: Flüssig geschwungen, nach EU-Norm asphaltiert, rauf und runter. Ein Traum für´s Mopedfahren!
Das Highlight sollte der Lacu Rosu mit einer sehenswerten Schlucht werden. Um dorthin zu kommen hatten wir eine Schleife ausgearbeitet: Die 15er Landstraße von Toplita an den Bicaz-See. Genial. Trotz Samstag, wenige Fahrzeuge und beste Bedingungen. Rumänien schnellt mit solchen Straßen ganz schnell in die Top Five von Europa!
Doch Stop! Es gibt ein entscheidendes Manko: Sobald man durch besiedelteres Gebiet fährt, löst eine Orts-Tempobeschränkung die nächste ab. Wenn man also laut StVo fahren wollte, sind teilweise über Strecken von mehreren 10 km nur 50 km/h erlaubt. Das macht mürbe und keinen Spaß, zumal Ortsansässige teilweise mit fast dem Doppelten des Erlaubten durch diese 50er Zonen brettern. Es ist einem also angeraten, 15 – 20 km/h auf die Beschränkungen zu addieren, um nicht als substantielles Verkehrshindernis zu gelten. 🙈
Wenigstens wird umfänglich mit Lichthupe gewarnt, wenn sich irgendwo eine Polizeikontrolle oder ein Blitzer befindet. Dann wird auch brav 50 km/h gefahren. 😇
Wenn man also in Rumänien eine schöne Motorradtour ausarbeiten will, ist es sehr wichtig, die Anzahl der Ortschaften auf der zu fahrenden Strecke zu minimieren!
Nach dem Bizac-See fuhren wir dann folglich in die Bicaz-Schlucht. Dort komprimierten sich alle fliegenden Händler auf eine Länge von ca. zwei Kilometern vor und nach der Schlucht, die für sich vielleicht gerade mal 500 Meter lang war. Und natürlich wurde auch jeder noch so kleine Parkplatz von den Touristen genutzt.




Wir zogen es vor, die Fotos aus der Hüfte zu schießen und den anschließenden Campingplatz bei ca. 1200 müNN anzusteuern. Die Nacht brachte auch seit langem mal wieder richtig kalte Temperaturen hervor: 5 Grad bedeuten, zwei Schichten mehr anzulegen. Trotzdem haben wir ganz gut geschlafen.
Übrigens: der zahme Haushase auf den Fotos wanderte weder auf den Grill, noch in den Zylinder. Er war einfach Chef des Campingplatzes!



2023-09-03
Lacu Rosu – Brasov // Wetter: durchsetzt // Temperatur: nachts 5°C, tagsüber 28°C
Durchs Hinterland nach Brasov / Kronstadt
Auf Grund unserer Beladung haben wir den Chef-Hasen auf dem Campingplatz gelassen. Die heutige Tour folgte einem langen Tal mit vielen Ortschaften. Wie schon erwähnt, war das keine gute Streckenwahl… 🙈
Die Landschaft zieht einen in ihren Bann. Weiche Hügel, gelbe Felder, grüne Wälder, blaue Flüsse – zugegebenermaßen teilweise ordentlich ausgetrocknet. Aber insgesamt ein wunderschönes Land, welches damals unter anderem von den Sachsen besiedelt wurde. Von den ehemals 800.000 deutschen Siedlern sind heute gerade noch ca. 20.000 übrig.

Knappe 300 Kilometer war die Wegstrecke nach Brasov und wir erreichten die Stadt kurz vor einem heftigen Unwetter, welches uns die letzte Viertelstunde trotzdem noch erwischt hat. Zum Glück hatten wir wieder ein Zimmerchen gemietet. Während es draußen kracht und scheppert, haben wir für heute Nacht ein richtiges Dach über dem Kopf! 🤗👍
Der Stadtspaziergang brachte folgende Entdeckungen, inklusive eines Fotos an der „Fototapete“ der Klagemauer von Jerusalem, welches von einem Rabbiner der Synagoge für uns als „Überraschung“ geschossen wurde:








2023-09-04
Brasov – Argisch // Wetter: bewölkt // Temperatur: nachts 15°C, tagsüber 23°C
Besuch bei Dracula
Schloss Bran war heute, an einem Montag, angedacht. Öffnungszeiten täglich von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr, außer montags, da macht das Dracula-Schloss natürlich erst um 12:00 Uhr auf. 🙄
Ok. Lassen wir Onkel Dracula den Montagvormittag, um seine Zähnchen spitzen zu können. 🦹
Dafür wollten wir die Zeit nutzen, um ein gesundes Frühstück einnehmen zu können. Der Weg mit dem Motorrad war von Google genauso lange beschrieben, wie zu Fuß. Da wir jedoch bis 11:00 Uhr das Appartement verlassen mussten, hatten wir nur die Option, mit den Pferdchen anzufahren. Endlich angekommen, stellten wir fest, dass wir dieses Lokal gar nicht anfahren können, da es in einer nicht befahrbaren Sackgasse lag.


Der Plan vom gesunden Frühstück wurde verworfen und wir besorgten uns beim Bäcker zwei Teilchen und einen entsprechenden Kaffee dazu.
Gegen 13:00 Uhr waren wir dann endlich am berühmt-berüchtigten Schloss Bran! Die Tickets wurden am Online-Automaten gelöst und wir reihten uns in eine laaaaaange Schlange von Besuchern ein.

Die Menschenmassen schoben sich danach von einem Zimmer ins nächste und man hatte schon ein schlechtes Gewissen, länger als notwendig vor den Informationstafeln zu stehen.







Unser Fazit war, dass Schloss Bran als „Wohnschloss“ durchaus sehr liebevoll und feinfühlig eingerichtet wurde, als „Dracula-Schloss“ jedoch eigentlich viel zu schade war…
Eineinhalb Stunden später war der Spuk vorüber. Irgendwie waren wir doch froh, das legendäre Schloss besichtigt und nicht davon enttäuscht worden zu sein. Das war doch schon die Tagesreise wert. 👍
Der Rückweg zu unserem Campingplatz von letzter Woche war sehr abwechslungsreich: Viele Kurven, viele Lastwagen, wenig Überholmöglichkeiten, trotzdem wieder neue Landschaften, die uns gut gefallen haben! 😎👍



Heute gab es dann das erste Mal Spaghetti Gorgonzola auf dem Campingkocher… Sehr gut! Müssen wir das jetzt in unseren Koch-Blog schieben? Ok. Wird dann demnächst passieren. 😉




2023-09-05
Argisch – Apriltsi // Wetter: gemischt // Temperatur: nachts 16°C, tagsüber 24°C
Umzug nach Bulgarien
Schloss Bran hatten wir gesehen, unseren Campingplatz gleich zweimal. Also war es Zeit, das uns liebgewonnene Rumänien zu verlassen und unserem Track wenigstens dem Grunde nach Richtung Süden zu folgen.
Die Fahrt zur bulgarischen Grenze war erst einmal sehr kräfteraubend, da sie eintönig und anstrengend war. 300 Kilometer, hauptsächlich geradeaus, über ödes Ackerland. 🥱 Nur die 10-minütige Fährfahrt über die Donau auf einem alten Fährdampfer mit der Passkontrolle hat uns den Tag gerettet. 😉😅






Achja, wir haben unsere Route nun komplett umgebaut! Die Türkei wurde geskippt, und das am Schwarzen Meer liegende Warna ausgelassen. Zu langweilig wurden uns die Touristenhochburgen am scharzen Meer von Reisenden und Einheimischen geschildert. Im Nachhinein können wir außerdem froh sein, dass wir diesen Teil ausgelassen haben, da ja das großräumige Unwetter auch in dieser Gegend gewütet hat.
Also lieber in den Bergen bleiben und den Gebirgszügen folgen! Demzufolge ging es heute direkt südwärts nach Apriltsi (Bulgarien) durch aufziehende Regenwolken bis zu einer Pension, in der wir gerade sitzen und lustvoll dem Regen lauschen. Gute Nacht und bis morgen!
Die nächste Etappe 7.2 könnt ihr hier verfolgen: Bulgarien und Griechenland 😎
Hallo Ihr 2
Schön hat euch das Rumänienfieber auch gepackt😃 das nächste mal wären wir dabei😉
Geniesst die Transfagarasan.
Liebe Grüsse von uns
Hallo zurück!
Schön, von euch zu hören! Rumänien ist genial. Sensationelles Moped-Revier mit freundlichen Menschen und tollen Landschaften.
Da geht nochmal was mit Modped oder Camper!
Liebe Grüße in die Schweiz von Arlett und mir!
We start to follow you after we find about your page…you are extraordinary and we are lucky that you chose our place, even only for one night and put it on your map.
Good trip and enjoy Romania 🤗🤗.
Salut from DAScamping
Dear Simona,
we are happy to hear from you and want to tell you both that your little campsite was so beautiful and personal.
I am almost sure that we will come back again!
Many greetings from Arlett and Markus
Hallo zusammen,
der „Abschnitt Rumänien“ ist Vergangenheit und es freut mich das es Euch gefallen hat. Auch als Bestätigung, …. die Super Fotos und die positiven Eindrücke über die Ihr geschrieben habt. Menschen, Natur, Straßen, Orte, … 🙂
Ich denke, aufgrund Eurer Postings werde ich auch mal eine Motorrad-Reise hin planen, wenn so Top-Strecken zu befahren sind. Und ……. muss dann auch nicht bis Kanada oder USA fliegen, zum Bären schauen, wenn es die nicht weit weg von Deutschland gibt und einfach auf der Straße warten 😉
Werde die nächste Zeit dann weiterlesen, was Ihr so auf der Bulgarien-Tour alles erlebt. 🙂
Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß.
Robert
Hallo Robert,
Rumänien wird von uns definitiv wieder bereist. Da gibt es noch viel zu sehen und zu erleben. Bulgarien muss noch etwas aufholen, ist aber auf einem guten Weg.
Viele Grüße in die Heimat!